Der Minimalist
Dem Choreografen Marco Goecke genügen ein guter Tänzer und die Freude an der Bewegung, um sein Publikum zu erreichen. Im Theater ist jetzt sein Stück „Peekaboo“ zu sehen
Wut kann ein starker Motor sein. Und wütend war Marco Goecke, als er nach Jahren der harten Ballettausbildung schließlich am Stadttheater Hagen gelandet war. „Das war nicht das Gelbe vom Ei. Nein, das war grauenhaft“, erinnert er sich an diese vier Jahre in der Provinz. Dabei hatte er geträumt von den großen Bühnen, hatte dort vorgetanzt und nur Absagen bekommen. Für Goecke war Hagen die Endstation als Tänzer, denn Wut und Frust motivierten ihn zum Einstieg in die Choreografie. In diesem Fach ist er heute international gefragt, seine Stücke sind zu sehen in Monte Carlo, New York, London, in Berlin, Stuttgart und Hamburg. Auch in Augsburg, wo Goeckes „Peekaboo“ jetzt Teil eines modernen Tanzabends mit drei Stücken ist.
Derzeit ist Marco Goecke, Jahrgang 1972, Hauschoreograf sowohl am Stuttgarter Ballett als auch am berühmten Nederlands Dans Theater. Jeweils eine Produktion kreiert er pro Jahr für die beiden Häuser, ansonsten ist er als freier Choreograf unterwegs. Zur morgigen Premiere in Augsburg wird er nicht kommen können, da ist er schon in Düsseldorf, um dort ein Stück einzustudieren. Ein unruhiger Geist ist er also, dieser Marco Goecke, der zu seinen Anfangszeiten vor 15 Jahren gern als „junger Wilder“ bezeichnet wurde und dessen Bewegungsvokabular oft als „nervös“ beschrieben wird. Für ihn selbst ist sein spezieller Stil eher Ausdruck der veränderten Geschwindigkeit unserer Zeit. „Ich bin ein Kind der MTV-Generation“, erklärt er, „auf Schnarchgeschichten, wie sie vor 50 Jahren gezeigt wurden, habe ich keine Lust“. Goecke provoziert gern und er hat seine eigenen Vorstellungen, wie zeitgenössischer Tanz sein sollte. „Es ist schon bitter, wie diese Kunstform an den Theatern systematisch verharmlost wird. Da wird etwas klein gemacht, was so viel Kraft hätte“.
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