Der Verfall führt Regie
Es war eine Entscheidung in letzter Minute: Das Theater Augsburg bekommt einen Behelfsbau auf dem Parkplatz neben dem Großen Haus. Er dient als Ersatz für die Komödie in der Altstadt, wo der Mietvertrag im Sommer 2010 ausläuft. Ein nahezu lückenloser Übergang von dieser in die nächste Spielzeit ist damit erst einmal gesichert. Das Theater allerdings ist seine Sorgen längst nicht los.
In Augsburgs größter Kultureinrichtung führt der Verfall Regie: Im Großen Haus bröckelt die Bausubstanz, seit Jahren wird nur notdürftig geflickt. Auf der Freilichtbühne musste im Frühjahr kurzfristig die Bühne gesperrt werden - wegen Einsturzgefahr. Die Komödie ist seit langem ein Sanierungsfall. Dringend notwendige Arbeiten wurden aus Geldmangel immer wieder geschoben. Doch die Luft, die sich die Stadt in den letzten Jahren dadurch verschaffte, ist aufgebraucht. Die Bausubstanz ist inzwischen so angegriffen, dass die nötigen Maßnahmen doppelt und dreifach zu Buche schlagen werden.
Das Kulturreferat hat 2010 eine schier unlösbare Aufgabe vor sich. 1,7 Millionen Euro müssen dem Vernehmen nach allein bei den laufenden Kosten eingespart werden. Das Theater soll es mit rund 600 000 Euro treffen. Wie angesichts dieser Summen die Sanierung der Spielstätten gestemmt werden soll, ist selbst Experten ein Rätsel. Zudem fürchten Kulturschaffende, dass mit der Entscheidung für einen Behelfsbau nun wieder alle anderen, langfristigen Lösungen auf die lange Bank geschoben werden. Das wäre ein fataler Fehler! "Seite 46
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