Die Wunderkammer lebt
Mit einem neuen Konzept zeigt das Maximilianmuseum im Erdgeschoss Depot-Stücke. Die Art und Weise der Präsentation hat einen eigenen, neuen Charme
Man kennt es ja vom voll gestellten Dachboden, der schon mehrfach aufgeräumt hätte werden sollen: Sobald man die Dinge in Augenschein nimmt, kann man sich nicht mehr von ihnen trennen. Erinnerungen, Geschichten sind mit ihnen verbunden, aussortiert aus der Wohnung, aber nicht aus dem Leben. Und den Museen geht es mit ihren Depot-Stücken genauso. Sie sind zum Wegwerfen oder Verkaufen viel zu kostbar, zum Präsentieren in der Dauerausstellung aber nicht geeignet. Geschichten haften an ihnen, nur können sie im Depot von niemandem gehört werden. Das Augsburger Maximilianmuseum hat nun in seinen Sonderausstellungsräumen im Erdgeschoss einen Weg gefunden, Depot-Stücke dauerhaft zu präsentieren, in einer alten, für heutige Verhältnisse eigenwilligen, aber äußerst ansprechenden Form – einer Wunderkammer. Ein Jahr lang werden sie dort so gezeigt, dann wird umgeräumt und neu arrangiert, wieder mit Depot-Stücken.
Die Vitrinen stehen dicht gedrängt, Beschriftungen finden sich keine, lediglich Nummern sind angebracht, mit deren Hilfe in einer Broschüre Erklärungen gefunden werden können. Die Objekte sollen für sich stehen, ganz und gar Gegenstand sein und in ein lockeres Verhältnis mit den anderen Objekten treten. Die sinnliche Dimension der Dinge kommt so zum Tragen. Woher sie stammen, wozu sie bestimmt waren, wer sie gemacht hat, wie sie ins Museum gelangt sind, das alles steht hinten an.
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