Ein Mord aus "wahnhafter Eifersucht"
Er bleibt eingesperrt, bis keine Gefahr mehr von ihm ausgeht: Herbert W. (58) ist gestern in Augsburg vom Schwurgericht wegen Mordes zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Zudem ordneten die Richter an, dass er in die Psychiatrie eingewiesen und behandelt wird. Der 58-Jährige gestand, dass er im vergangenen August seine Freundin (55) in einem Anfall von Wut erwürgt hat.
Herbert W. würgte die Frau, das schilderte eine Rechtsmedizinerin, mit großer Brutalität. Die 55-Jährige wehrte sich heftig und schrie in Todesangst. Trotzdem ließ der Angeklagte erst von ihr ab, als sie starb. Zuvor war der Mann nie als Gewalttäter aufgefallen. Auf der Anklagebank trägt der 58-Jährige ein blaues Jackett, die grauen Haare sind akkurat frisiert, sein Bart ist gepflegt. Zeugen schildern ihn als ruhigen, schüchternen Herrn. Dass er zu einer solchen Tat fähig ist, passe dennoch ins Bild, sagt Landgerichtsarzt Richard Gruber. Der Psychiater hat Herbert W. begutachtet und bescheinigt ihm eine Persönlichkeitsstörung. Der 58-Jährige habe gegenüber seiner Freundin "wahnhafte Eifersucht" entwickelt. Er habe einen Hang zur Kontrolle und begegne der Welt mit großem Misstrauen. Für den Gutachter steht fest: In einer ähnlichen Situation könnte Herbert W. wieder zum Mörder werden.
Der 58-Jährige hatte sein Opfer, die Altenpflegerin Tamara G., im Jahr 2007 in einer Tanzbar in Augsburg kennengelernt. Kurz danach zog er in der Wohnung der Frau im Stadtteil Hochfeld ein. Er beschreibt sie noch heute als "Lichtblick" und "Sonnenstrahl". Doch in der Beziehung herrschte rasch nicht mehr nur eitel Sonnenschein. Herbert W. kam mit der lebensfrohen, spontanen Art der Frau nicht zurecht. Es reichte ein Blick zu einem anderen Mann, um seinen Argwohn zu wecken. Überall vermutete er Seitensprünge seiner Partnerin - auf Toiletten, in der Tanzschule, selbst im Wartezimmer des Arztes. Seine Wut steigerte sich offensichtlich so lange, bis sie am 5. August mit tödlicher Wucht aus ihm heraus brach.
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