Jürgen Kerner geht
Der Augsburger IG-Metall-Chef wechselt in den Bundesvorstand. In den Betrieben bedauert man seinen Abschied. Nachfolgerin könnte Christiane de Santana werden
Wenn ein Gewerkschaftschef erzählt, zu Wirtschaftsbossen gute Kontakte zu pflegen, lässt das aufhorchen. Und wenn er dann auch noch von Unternehmensvertretern über den grünen Klee gelobt wird, dann werden Arbeitnehmer und Gewerkschaftsmitglieder in der Regel vorsichtig. Jürgen Kerner ist so ein Gewerkschaftschef. Doch in Augsburg nimmt niemand daran Anstoß. Im Gegenteil. Gerade die Art, wie Kerner mit den Bossen auf Augenhöhe verhandelt, wie er mit den Firmenchefs an einem Strang zieht – im Interesse der Arbeitnehmer –, das schätzt man hier. Und man weiß um Kerners Verdienste: in der jüngsten Krise zum Beispiel, in der die Wirtschaftsregion auch dank seiner Vermittlung relativ glimpflich davon gekommen war, oder im Kampf um Jobs bei Manroland oder der insolventen Böwe Systec AG.
Umso schwerer fällt es den Augsburgern, Kerner nun ziehen zu lassen. Der Erste Bevollmächtigte war am Dienstag überraschend in den Bundesvorstand der IG Metall gewählt worden. Seine Position in Augsburg muss er für das neue Amt aufgeben. „Für die IG Metall an sich ist das positiv“, sagt Jürgen Bänsch, Betriebsratsvorsitzender bei Manroland. „In Augsburg wird er aber eine Lücke hinterlassen.“ Auch sein Kollege von Premium Aerotec, Bernd Herbich, spricht von einem „großen Einschnitt“. Beide hatten in der jüngsten Entwicklung ihrer Unternehmen selbst erlebt, wie wichtig Kerners Einsatz war.
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