
Große Party, obwohl noch immer nicht alles zum Lachen ist
Kurz nachdem Claudia Roth die Bühne verlassen hatte, flossen Tränen auf dem Moritzplatz. Nicht etwa, weil die Rede der Grünen-Vorsitzenden so rührend gewesen wäre. Nein, schuld war die Liebe - genauer gesagt der Heiratsantrag, den Ruth ihrer Freundin Andrea machte. Ein halbes Jahr sind beide erst zusammen, trotzdem wollen sie diese Partnerschaft so bald wie möglich offiziell besiegeln lassen.
Dass sie dies nicht wie heterosexuelle Paare auf dem Standesamt tun können, sondern dafür vor einen Notar treten müssen, ist nur einer der Punkte, die beim Christopher Street Day (CSD) am Samstag unter der Rubrik "sehr verbesserungswürdig" angesprochen wurden. "Der CSD kann nicht nur aus Feiern bestehen, solange Schwule und Lesben noch immer diskriminiert werden und beispielsweise am Arbeitsplatz aus Angst vor Mobbing ihre Homosexualität verschweigen oder sogar leugnen müssen", so Claudia Roth in ihrer Eröffnungsrede. Immerhin - der Fuggerstadt bescheinigte sie eine Offenheit, die sie anderswo noch sehr vermisse. "Augsburg hat erkannt, dass der CSD, der Kreativität und Vielfalt anzieht, ein Imagegewinn für die Stadt ist."
OB Paul Wengert hörte das gerne: "Wir wollen ja eine moderne und weltoffene Großstadt sein, in der Frieden und Toleranz für alle gelten", betonte der Schirmherr der Veranstaltung, bevor er den zahlreichen Info-Ständen einen Besuch abstattete. Neben mehreren Verkaufsständen, einem Fitnessstudio sowie den lokalen Internetportalen für Schwule und Lesben war auch die AIDS-Hilfe vor Ort, deren Mitarbeiter Thomas Fraunholz seit drei Jahren im Organisationskomitee des CSD ist. Er zeigte sich sehr zufrieden mit der Resonanz des Festes: "Es ist schön zu sehen, dass es jedes Jahr mehr Besucher werden", so Fraunholz, der gemeinsam mit seinen Mitstreitern seit mehr als einem halben Jahr an der CSD-Veranstaltungswoche mit Filmvorführungen, Special-Parties und Straßenfest gearbeitet hat.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.