Hass auf Juden ist längst nicht Vergangenheit
In der Synagoge wird an die Pogromnacht vor 81 Jahren erinnert. Auch das jüdische Gotteshaus in Augsburg wurde damals von Nationalsozialisten angezündet. Die Sicherheit ist noch immer ein Thema
Das Thema ist in diesen Tagen wieder besonders aktuell – angesichts des antisemitischen Attentats von Halle, Übergriffen auf Juden in Deutschland und eingeritzten Hakenkreuzen in der Augsburger Synagoge. All das schwebte am Sonntag mit im Raum, als die Israelitische Kultusgemeinde den 81. Jahrestag der Reichspogromnacht mit einer Gedenkstunde beging. Die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 gilt als der Auftakt des millionenfachen Mords an Juden in der NS-Zeit. Damals zündeten organisierte Schlägertrupps Synagogen und Geschäfte jüdischer Besitzer an. Tausende Juden wurden misshandelt, verhaftet oder getötet.
Auch in Augsburg verschafften sich Nationalsozialisten damals Zutritt zur Synagoge, zerstörten Teile der Inneneinrichtung und setzten den Tempelraum in Brand. Die Feuerwehr löschte das Feuer jedoch relativ schnell wieder, da man ein Übergreifen auf die angrenzende Bebauung befürchtete. Hauptredner bei der Gedenkstunde am Sonntagabend war der ehemalige bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein. Er wiederholte den von ihm geprägten Satz, dass die Juden der „fünfte Stamm Bayerns“ seien. Gleichzeitig kritisierte er deutlich iranische Politiker, die das Existenzrechts Isreal infrage stellen.
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