Jobcenter: Es hagelt weiter Beschwerden
Seit fast einem Jahr gibt es großen Ärger, weil Hartz-IV-Empfänger lange auf ihr Geld warten müssen. Die Verantwortlichen beteuern, die Bearbeitungszeiten hätten sich verkürzt.
Beim Augsburger Jobcenter läuft es immer noch nicht rund. Seit Anfang des Jahres beschweren sich Hartz-IV-Empfänger, dass sie wochen- oder sogar monatelang auf ihr Geld warten müssen. Eine von ihnen ist 52, studierte Diplompädagogin. Sie war selbstständig tätig, konnte aber nach einem Unfall ihre Arbeit nicht mehr ausüben. Sie sagt: „Ich habe das Gefühl, dass ich vom Jobcenter komplett ignoriert werde.“ Anfang Juli habe sie einen Antrag auf Hilfe zum Lebensunterhalt beim Amt für Soziale Leistungen abgegeben, dieses habe ihn kurz darauf ans Jobcenter weitergeleitet. Nichts sei geschehen. Das sollte anders laufen, wenn man sich die Aussagen der Verantwortlichen anhört.
Geschäftsführer: "Spürbar schneller"
So sagt Eckart Wieja, Geschäftsführer des Jobcenters, man sei „spürbar schneller“ geworden: „Wir sind momentan bei einer durchschnittlichen Bearbeitungsdauer von Neuanträgen bei 18 Tagen, sofern die Antragsunterlagen vollständig vorliegen. ,Ausreißer’ in Einzelfällen mit längeren Bearbeitungsdauern sind nicht auszuschließen. Dies liegt dann aber in den meisten Fällen daran, dass Antragsunterlagen nicht komplett sind.“
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Die Diskussion ist geschlossen.
Die Mitarbeiter im Jobcenter machen ihre Arbeit hervorragend!
Der Fisch stinkt vom Kopfe her!
„Generalität“ und Macht der Jobcenter Zum Artikel Augsburger Allg. 30.9.2015 Von Lutz Lange NÖRDLINGEN: Die Einschätzung der allgemeinen Lage im Jobcenter Augsburg trifft wohl eher auch auf andere Center im Ries zu. Kleine Erfolge schönreden hilft den Leistungsempfängern recht wenig. Ganz klar, wenn man als "Kunde" mit einer Nummer bezeichnet wird, hat man in der unsichtbaren Warteschlange gefälligst ohne Worte geduldig auszuharren. Eigentlich erwartet der geprügelte Empfänger staatlicher Gelder, dass ein Jobcenter als "Zahlmeister" ohne Schulterstücke der helfende Dienstleister ist .
In Nördlingen jedenfalls fühlt sich augenscheinlich jeder Mitarbeiter(in) als General. Im Umkehrschluss zu den erduldeten Wartezeiten trifft man dort auf menschenleere Gänge, angsteinflößende Ruhe, unbesetzte Stühle und einen auf Nachtschaltung laufenden Computer zur allgemeinen Nutzung, scheinbar. Was soll das, wenn wie anderswo die Liste mit Anforderungen der Büroler akribisch abgearbeitet wird und nichts passiert. Keine Reaktion, keine Antwort- einfach nichts! Ist das nun Schwerfälligkeit, Deinteresse oder gar Faulheit, die in Frechheit gipfelt? Ist das Überheblichkeit, eingeschränkte Denkweise, Unmenschlichkeit oder gibt es auch in Nördlingen eine interne Dienstanweisung, die man besser nicht kommentiert.
Seit Juli wartet ein Hartz IVler auf das rechtlich zustehende Geld für Miete+ anteilige Nebenkosten als Untermieter. Zur Begründung des Antrages wurden Festlegungen im SGB/BGB aufgelistet und gültige Grundsatzurteile von Gerichten zur Sache angeführt, die den Antragsteller eindeutig das Recht auf ein Untermietverhältnis zusprechen. Alle gestellten Forderungen des Nördlinger Jobcenters wurden erfüllt. Nichts passiert, bis auf Frust der Vermieterin, die keinen Cent sieht.
Ich glaube, hier muss unbedingt die vorgesetzte Dienststelle die Mit-Arbeiter in der altehrwürdigen Großen Kreisstadt aus dem Dornröschenschlaf unsanft wecken, damit sich die blank geputzen Arbeitstische mit Akten füllen, die nach Erledigung schreien, die einen Fall, ja, einen Menschen verkörpern. Dabei ist das jetzt noch die Ruhe vor dem Sturm sozusagen. Wenn erst die Migranten die Flure füllen, dann sage ich Prost - Mahlzeit und nichts zu fressen.
Eigentlich sollte dieser nicht einzeln geartete Sachverhalt im Regierungsbezirk und speziell im Ries den bisher betrogenen sowie verlassenen Hartz IV Empfänger veranlassen, seine Kontakte im Bundeskanzleramt zu nutzen, damit angefangen vom Landrat über Bürgermeister die Hierachie der Jobcenter endlich zum Laufen kommt, ihre Aufgaben in angemessener Zeit erfüllt werden, Tricks bei Seite gelassen und Leistungsberechtigte als gleichwertige Mitbürger behandelt werden.
Noch schlimmer ist eigentlich ein zweites Fazit. Mit diesem Arbeitsstil der Jobcenter, fehlender Kontrollorgane sowie Willkürfreiheit in Handlungs- sowie Entscheidungsspielräumen der „Generalität“ im Center gehen zwischenmenschliche Beziehungen und Arbeit mit Herz endgültig baden.