Mit Christian Moravcik verlieren die Augsburger Grünen einen profilierten Kommunalpolitiker. Die Fraktion hat ein klassisches Eigentor geschossen.
Die SPD kann sich freuen: Sie gewinnt einen engagierten und profilierten Stadtrat hinzu, der gerade im Finanzsektor viel Wissen mitbringt ( Ein grüner Stadtrat wechselt zur SPD). Christian Moravcik ist mit seinen 35 Jahren jemand, der wahrlich noch nicht aufs Altenteil gehört. Bei den Grünen wäre er im Jahr 2020 als gescheiterte Nachwuchshoffnung in Rente gegangen. Lust auf eine erneute Kandidatur dürfte er nicht mehr gehabt haben. Zu übel wurde ihm von den Kollegen in der Fraktion mitgespielt. Es war ein klassisches Eigentor der Grünen-Fraktion, im dreiköpfigen Vorstand ausschließlich auf Frauen zu setzen. Die Wahl verlief natürlich demokratisch. Und es ist zudem legitim, dass sich auf alle Posten Frauen beworben haben. Bei den Grünen jedoch, die sich für die Geschlechterquotierung stark machen, muss nach wie vor überraschen, dass im entscheidenden Wahlgang zwei Frauen gegen Moravcik angetreten waren. Beobachter waren eher davon ausgegangen, dass sich Moravcik mit dem neu hinzugestoßenen Fraktionsmitglied Matthias Lorentzen um den Vizeposten duelliert. Das Ergebnis ist bekannt: Antje Seubert bekam den Stellvertreterposten.
Schmerzhafter Verlust
Moravcik ist raus. Er hat die Grünen nun verlassen. Das ist für die Umweltpartei durchaus schmerzhaft. Bitter ist zudem, dass die Fraktion jetzt womöglich einzelne Ausschusssitze verliert. Der Wahlausgang des Fraktionsvorstands hat die Augsburger Grünen ohne Not geschwächt. Der Abschied von Christian Moravcik wäre sicherlich zu verhindern gewesen.
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