Augsburg: Püppi und die Zirbelzwerge

VonSilvia Kämpf

Im Alter von zehn Monaten ist der Mischling noch in der Ausbildung zum Therapie-Hund. Die Wende eines traurigen Schicksals.

Ihren Namen verdankt die kleine Hundedame dem ersten Eindruck. Wie Besitzerin Lea Erhard sagt, bekam sie ihn als weißes Fellknäuel in einem rosa Hundegeschirr. Seither heißt das „ungefähr zehn Monate“ alte Tierchen Püppi und ist der zweite Therapie-Hund in der integrativen Kindertagesstätte „Zirbelzwerge“ in Oberhausen, die unter der Trägerschaft des Rotkreuz-Stadtverbandes steht.

Püppi bellt nicht, knurrt nicht, schnappt nicht. Allenfalls knabbert sie bei einem Besucher sanft am Ärmel des Wollpullovers. Optimale Voraussetzungen also, um laut Lea Erhard den Eignungstest für die Ausbildung zum Therapie-Hund zu bestehen. Im September wird sie die Abschlussprüfung beim Verein Canis Lupus Therapeutikus in Heidelberg absolvieren. Doch schon vor dem finalen Eignungstest hat der kniehohe Hund, dessen Rasse nicht eindeutig zu bestimmen ist, einen beachtlichen Erfolg erzielt. Unter den 45 Kindern der Einrichtung gebe es einen Jungen mit autistischen Zügen, der nicht spreche, erzählt Lea Erhard. Nur „Püppi“ habe er schon gesagt. Dabei hat die kleine Kameradin der „Zirbelzwerge“ aus der Zirbelstraße eine traurige Geschichte. Eine Bekannte habe sie auf einem Rastplatz aus einer Mülltonne gerettet, sie aber selbst nicht behalten können. Als sich Erhard daraufhin der Hündin annahm, hatte sie Sorge, sie könne wegen des Erlebten Schaden genommen haben. Während Püppi in den Anfangszeiten nicht gerne im Auto gefahren sei, genieße sie inzwischen die Ausflüge nach Heidelberg.

Augsburg Silvia Kämpf