Schülerinnen auf Karriere-Kurs
Göggingen (AZ) - "Warum arbeiten Sie hier?" Wer auf diese Frage mit "Weil ich muss" antwortet, sollte davon ausgehen, dass er möglicherweise im falschen Beruf oder Betrieb seinen Lebensunterhalt verdient.
Derart pointiert wurden die Neuntklässlerinnen der Realschule Maria Stern Augsburg von Andreas Renner auf die notwendige Motivation bei der Berufswahl angesprochen.
Gute Noten, gute Referenzen
Renner ist Mitarbeiter des außeruniversitären Fortbildungsinstituts "Careertraining", das die Katholische Hochschulgemeinde der Universität Augsburg schon vor zehn Jahren ins Leben gerufen hat. Er war am Berufsinformationsabend der Realschule einer der geladenen Redner, die die Mädchen und deren Eltern über die Weichenstellung in der 9. und 10. Klasse informieren wollten. Noten und gute Referenzen sind wichtig für eine erfolgreiche Bewerbung, die Tür zu einer Firma öffnet aber die Bewerbung und das Vorstellungsgespräch.
Hier gilt es zu punkten. "Der Arbeitgeber soll davon überzeugt werden, dass man genau die Richtige für diesen einen Job ist", so Schulleiterin Sabine Kreutle, und deshalb investiert die Schule viel Zeit in die Bewerbungsvorbereitung. Die Schule setzt hier vor allem auf Profis von außen, denn sie kennen die Bewerbungsrealität.
"Gut sein allein, reicht nicht, man muss den künftigen Arbeitgeber auch davon überzeugen.", so Andreas Renner.
Sabine Kreutle, Schulleiterin, und Michaela Hoffmann, Beratungslehrerin der Schule, setzen auf ein groß angelegtes Konzept im Rahmen der beruflichen Orientierung, das bereits in der 8. Jahrgangsstufe mit dem deutschlandweiten Girl's day (Mädchen in technische Berufe) und dem Change-in-Projekt (eine Woche Mitarbeit in sozialen Bereichen) beginnt.
Mit den ersten Schulwochen in der 9. Klasse werden die Mädchen regelmäßig mit dem Thema berufliche Orientierung konfrontiert.
Der Berufsfindungstag war der erste Baustein (AZ vor Ort berichtete darüber), doch damit ist es nicht genug. Der Berufsinformationsabend soll auch die Eltern mit ins Boot nehmen.
Wenn es mit dem Traumberuf nicht klappt
"Sie sind es, die die Mädchen unterstützen und immer wieder auch aufbauen, wenn es nicht sofort mit dem Traumberuf klappt", betont Frau Ilic von der Agentur für Arbeit, die die Sternschülerinnen ebenfalls auf dem Weg in den Beruf begleitet.
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