Stille im Dom, Rummel davor
Sie stehen etwas abseits, die beiden Mesner. Aber sie beobachten interessiert den Rummel, der sich am Donnerstag auf dem Platz vor dem Dom abspielt. Kameraleute streifen umher, Übertragungswagen haben ihre Satellitenschüsseln ausgefahren. "Die ersten Fernsehsender waren heute Morgen schon um sechs Uhr da", sagt einer der Mesner. Er arbeitet noch nicht lange im Dom. Jetzt müsse er sich wohl auf einen "neuen Chef" einstellen, sagt er.
Der alte Chef, Bischof Walter Mixa, hat am Abend zuvor einen Brief an den Papst unterschrieben. Er bietet seinen Rücktritt an. Der Mesner sagt: "Ich habe es geahnt. Es musste wohl so kommen." Es ist ein Satz, den man immer wieder hört gestern, am Tag nach der Rücktritts-Meldung. "Der Druck auf ihn war einfach zu groß", sagt Roman Glas. Der Augsburger besucht gerne den Dom, genießt die Ruhe, zündet eine Kerze an. Die Debatte um den Bischof hat ihn beschäftigt. "Nicht die Ohrfeigen waren das Problem", meint Glas. "Schlimm ist, dass er zu seinen Fehlern nicht stehen wollte."
Eine Frau verlässt den Dom. Es fällt ihr schwer, Worte zu finden. "Ich bin sprachlos", sagt sie. Dann will sie doch noch etwas los werden. Sehr skeptisch sei sie gewesen, als Mixa vor fünf Jahren zum Bischof von Augsburg berufen wurde. Sie habe ihn aber mit der Zeit schätzen gelernt. "Wie er die Messen gefeiert hat, so festlich, so stimmungsvoll, das hatte was." Sie habe dem Bischof geglaubt, als er seine Unschuld beteuerte. Umso bitterer war für sie das späte Eingeständnis. "Eine echte Enttäuschung."
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