Mozarts "Entführung aus dem Serail" als Seelenpein
Dieser Abend, der hernach so großstädtisch umtost war von Buhs und Bravos, kränkelte nicht, er krankte. Er krankte daran, dass eine Regisseurin das gegebene Thema nichtbehandeln mochte, weil sie glaubt, man würde Mozarts Singspiel "DieEntführung aus dem Serail" überfordern, wenn man mit ihm - nach dem11.9.2001 - Stellung beziehen wollte zur Situation zwischen Orient undwestlicher Welt.
Er krankte daran, dass eine Regisseurin das gegebene Thema nicht behandeln mochte, weil sie glaubt, man würde Mozarts Singspiel "Die Entführung aus dem Serail" überfordern, wenn man mit ihm - nach dem 11.9.2001 - Stellung beziehen wollte zur Situation zwischen Orient und westlicher Welt. Selbstverständlich darf sie dieser Meinung sein - nur: Dann sollte sie die "Entführung" besser nicht in Szene setzen. Denn ob es ihr passt oder nicht: Partitur bzw. Libretto behandeln nun einmal einen Konflikt zwischen Ost und West. Da beißt die Maus keinen Faden ab.
Und so kam eines zum anderen: Weil der Zusammenprall Orient/Okzident ausgesperrt blieb, musste eine andere Auseinandersetzung her, und diese erwies sich - im wahren Sinne des Wortes - als allenfalls "halbstark". Mehr noch: Sie bedurfte eines thesenhaften stummen Vorspiels auf der Vorderbühne, eines thesenhaften Vorspiels, das diesen ganzen, langen Abend zu legitimieren hatte.
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