Turbulente Theaterpremiere
Turbulente Opern-Premiere Samstagabend im Theater: Erst ging Mozarts "Figaros Hochzeit" mit lang anhaltenden Bravorufen zu Ende, doch dann entlud sich bei der Premierenfeier im Theater die Wut des Ensembles über die drohende Verzögerung bei der Errichtung der Interimsspielstätte. Die Theatermacher hatten schon vor Beginn der Vorstellung Buttons mit der Aufschrift "Container 2011" verteilt, die die meisten Zuschauer sich auf Anzüge und Kleider klebten.
Das gesamte Schauspielensemble war gekommen. Die Schauspieler hatten T-Shirts gestaltet mit Slogans wie dem von Judith Bohle: "Der Container muss nicht sein - Sex auch nicht". Olga Nasfeter trug auf dem Hemd: "Kommtainer 2011". Michael Stange schrieb in Anlehnung an die Marketing-Kampagne "Lebe mich, dein Augsburg": "Liebe mich, dein Container".
Die vorherrschende Farbe war Orange, die Farbe der Schauspiel-sparte. Auch Intendantin Juliane Votteler, Schauspieldirektor Markus Trabusch, Ballettchef Robert Conn, Regisseurin Sigrid Herzog und viele andere trugen Farbtupfer in Orange. Sie wollen nicht hinnehmen, dass das Schauspiel länger als eine Saison in Ausweichspielstätten wie der Dierig-Fabrik und dem Textilmuseum spielen muss. "Jetzt reicht's. Wir können so nicht mehr arbeiten", sagte eine Schauspielerin.
In ihrer Rede machte Intendantin Votteler unter dem Applaus der Theatergänger deutlich: "Wir sind in großer Not. Wir brauchen ein Machtwort. Im Herbst 2011 muss der Container stehen."
Auch Oberbürgermeister Kurt Gribl und Kulturbürgermeister Peter Grab waren im Theaterfoyer und klebten sich die "Container 2011"-Buttons an ihr Revers. Zur Überraschung vieler Premierengäste ergriff Gribl das Wort und versprach: "Wir werden die Interimsspielstätte hier errichten. Ziel bleibt, dass der Container im Herbst 2011 steht." "Kommentar
Die Besprechung von Mozarts Oper "Figaros Hochzeit" im Theater Augsburg lesen Sie auf "Kultur Seite 16
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