Unter die Haut
Wo Kulturen aufeinanderprallen und sich zwischen ihnen auch ein eklatantes ökonomisches Gefälle offenbart, da werden Frauen schnell zur Ware. Das ist die Ausgangsidee von Yona Kims Inszenierung der "Madama Butterfly" von Giacomo Puccini am Theater Augsburg. Der Westler Pinkerton kauft sich im Fernen Osten für ein paar lausige Scheine eine Geisha, um sich eine Weile mit ihr zu vergnügen - nicht achtend, dass im Gegenzug die junge Frau auf tragische Weise Gefühl und Identität investiert.
Yona Kims Inszenierung, die nun nach einer Spielzeitpause wieder aufgenommen wurde, überzeugt vor allem dadurch, dass sie ein solches männliches Konsumverhalten zwar klar herausarbeitet, allzu offensichtlich aber auf Aktualitätsbezüge (Stichwort Sextourismus) verzichtet. Eindrückliches bleibt genug: wenn Pinkerton der gekauften Frau eine blonde Perücke überstülpt; wenn Butterfly das falsche Haar aufbehält zum Zeichen, wie sehr sie bereit ist, sich aus Liebe zu verbiegen; und erschütternd, wenn sie auch noch dem gemeinsamen Kind eine blonde Perücke aufsetzt.
Im Zentrum Sally du Randt
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