Zum Dessert unter den Hammer
Diese einmalige Gelegenheit will sich Herbert Wörner nicht entgehen lassen: Ein echter Sternekoch am heimischen Herd, der Ehefrau Eva entlastet und Familie sowie Freunde verwöhnt, ist Herbert Wörner 2200 Euro wert. Für diese Summe zugunsten der Kartei der Not ersteigert der Gärtnerei-Inhaber die Dienste von Christian Henze. Einen Abend lang wird der Sternekoch in der Wörner'schen Küche den Kochlöffel schwingen.
Das wird für den Allgäuer Küchenprofi vermutlich ein deutlich entspannterer Auftritt als der am Presseball. Von der "bisher größten beruflichen Herausforderung meines Lebens" spricht Henze hinterher: "Das war unglaublich schwer." Die Gegebenheiten des Textilmuseums nötigen dem 150-köpfigen Cateringteam einen nerven- und kräftezehrenden Marathon ab.
Einen Monat lang haben die Vorarbeiten gedauert, damit am Samstag jeder Handgriff sitzt. Köche und Service verständigen sich per Funk, damit alles minutiös funktioniert - denn sonst wird das Essen kalt. Improvisiert werden muss trotzdem in den drei Küchenzelten. In einem geben hochmoderne Konvektomaten (Heißluftofen) neben Bierbänken und Teilen eines Zaunes, der mitten durch den Raum führt, ein eigenwilliges Bild ab. Nachlässigkeiten aber werden nicht geduldet. "Sauberkeit, Jungs", mahnt der Chef. Henze und ein Dutzend Mitarbeiter mühen sich mit Maispoularde, Trüffeln und Kartoffelragout, während ein Stockwerk höher der Marathon der Catering-Mannschaft in einem Sprint kulminiert.
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