Das Neugeborene im Augsburger Uniklinikum hatte keine Überlebenschancen. Im Krankenzimmer mit den Maschinen, den weiß gekleideten Pflegern und Schwestern eröffnete die Ärztin den Angehörigen, das Beatmungsgerät müsse abgestellt werden. Die Seelsorgerin Mümine Göker begleitete die syrische Familie. Eine extreme Situation, sagt sie heute. Die Ärztin hätte besser zunächst nur den Vater oder den anwesenden Onkel informiert, um der Familie die Möglichkeit zu geben, die Todesnachricht von dieser vertrauten Person zu erfahren. „Niemand dort konnte den Menschen das Gefühl geben, dass sie in dieser traurigen Situation aufgefangen werden.“ Damals habe sie erstmals wirklich gespürt, wie wichtig sie als Brückenbauerin in dieser Situation war, so die 45-Jährige.
Augsburg