Augsburger Seelsorge-Projekt für Muslime ist eine Erfolgsgeschichte
Das Augsburger Projekt Musa bildete schon 180 Ehrenamtliche aus, die unter anderem Trauerarbeit leisten und Gefängnisse besuchen. Ganz Bayern zeigt Interesse.
Das Neugeborene im Augsburger Uniklinikum hatte keine Überlebenschancen. Im Krankenzimmer mit den Maschinen, den weiß gekleideten Pflegern und Schwestern eröffnete die Ärztin den Angehörigen, das Beatmungsgerät müsse abgestellt werden. Die Seelsorgerin Mümine Göker begleitete die syrische Familie. Eine extreme Situation, sagt sie heute. Die Ärztin hätte besser zunächst nur den Vater oder den anwesenden Onkel informiert, um der Familie die Möglichkeit zu geben, die Todesnachricht von dieser vertrauten Person zu erfahren. „Niemand dort konnte den Menschen das Gefühl geben, dass sie in dieser traurigen Situation aufgefangen werden.“ Damals habe sie erstmals wirklich gespürt, wie wichtig sie als Brückenbauerin in dieser Situation war, so die 45-Jährige.
Göker ist eine von 88 Frauen und zehn Männern aus Augsburg, die sich bei der Muslimischen Seelsorge Augsburg (Musa), einem Teilprojekt des gemeinnützigen Instituts für transkulturelle Verständigung (ITV), ausbilden ließen. 2015 war das. Auch die rituelle Waschung nach Eintritt des Todes übernimmt sie, wenn eine Klientin verstorben ist. „Im Islam gibt es kein ausdrückliches Seelsorgekonzept. Aber diese Art, Menschen in Krisen und im Sterben beizustehen, ist sowohl menschlich als auch zutiefst islamisch“, erklärt sie. Auch die muslimische Tradition kennt Rituale für die letzten Stunden. Angehörige oder Anwesende lesen Koransuren, die sich mit der Seele beschäftigen. Der Kopf des Sterbenden wird in Richtung Mekka ausgerichtet. Gemeinsam spricht man das muslimische Glaubensbekenntnis, es sollten die letzten Worte des Sterbenden vor dem Tod sein. „So bereitet sich die Seele auf Gott vor“, so Göker.
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