Obdachlose in Augsburg: Wie eine Aktion die Unsichtbaren sichtbar macht
Vielerorts sind Obdachlose nicht gern gesehen, weshalb sie sich aufhalten, wo sie nicht stören oder wo man ihnen hilft. Ein Augsburg-Spaziergang mit speziellem Fokus.
Als der Augsburger Schichtarbeiter Werner eines Abends nach der Schafkopf-Runde betrunken nach Hause kommt, eskaliert die Ehekrise. Seine Frau setzt ihn samt seines Hundes Balu vor die Tür. Anfangs kommt der 56-Jährige bei Freunden unter. Er versucht, seinen Frust in Alkohol zu ertränken. Als seine Arbeit davon Wind bekommt, kommt es zum Streit mit seinem Vorgesetzten. Im Affekt schlägt Werner zu und verliert seinen Job. Nun wenden sich auch die Freunde von früher nach und nach ab. Die Anträge bei der Agentur für Arbeit füllt Werner nicht aus. Stattdessen verbringt er seine Tage mit Balu an der Wertach. Die Abwärtsspirale beginnt: Werner wird obdachlos - und eines Tages "Gastgeber" einer besonderen Besuchergruppe.
Werner, so wie er hier beschrieben ist, gibt es nicht. Aber es gibt viele Menschen, die ein ähnliches Schicksal haben. Den fiktionalen Obdachlosen ausgedacht haben sich Universitätsseelsorger Tobias Wittenberg und Anna Zott, zuständig für die Wohnungslosennothilfe und Straffälligenhilfe bei der Diakonie. Sie wollen aufmerksam machen auf Menschen wie Werner, weshalb sie jüngst mit Lydia Kiefner von der Evangelischen Jugend einen Stadtrundgang zu Orten anboten, die für wohnungslose Menschen wichtig sind. „Man hat dieses Thema im Alltag nicht auf dem Schirm, Obdachlose sind im Stadtbild quasi nicht vorhanden“, sagt Lydia Kiefner. Die Aktion soll die Unsichtbaren sichtbar machen.
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