Die Schülerzahlen an Grund- und Mittelschulen steigen kräftig an
Plus Größere Klassen, zusätzliche Deutschklassen und besondere Angebote: So starten die Augsburger Grund- und Mittelschulen ins neue Schuljahr.
Die geburtenstarken Jahrgänge und Zuzüge machen sich an Augsburgs Grundschulen immer deutlicher bemerkbar. Im September kommen 2762 Schülerinnen und Schüler in die erste Klasse - knapp 200 mehr als im vergangenen Jahr. Vertreter des Schulamts erklären, wie dem Anstieg der Schülerzahlen begegnet wird, welche Folgen es hat und ob genügend Lehrkräfte zur Verfügung stehen.
- Grundschule Im kommenden Schuljahr werden knapp 10.500 Augsburger Schülerinnen und Schüler die Grundschule besuchen, das sind rund 670 Schüler mehr als noch im vergangenen Schuljahr. Dennoch müssen nur fünf zusätzliche Klassen gebildet werden. Dominik Dennerle, stellvertretender Schulamtsleiter, spricht in diesem Zusammenhang von "Auffüll-Effekten". So würden die zusätzlichen Kinder auf bestehende Klassen verteilt. "Der Klassenschnitt steigt dabei aber nur um rund einen Kopf pro Klasse", betont er. Im kommenden Schuljahr besuchen demnach rund 22,92 Schüler eine Klasse, im vergangenen Jahr lag der Durchschnitt noch bei 21,69. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Migrationsanteil nimmt von 67,80 auf 68,30 in diesem Schuljahr zu.
- Mittelschulen Knapp 5160 Schüler werden im kommenden Jahr eine Mittelschule in Augsburg besuchen - das sind 210 Schülerinnen und Schüler mehr als im vergangenen Jahr. Auch hier wird der Klassenschnitt angehoben, von 19,48 auf 20,39. Der Migrationsanteil steigt um 1,5 Prozent auf rund 83,5 Prozent. Im kommenden Schuljahr wird es drei zusätzliche Deutschklassen geben.
- Schüler mit Migrationshintergrund Die Zuwanderung aus EU-Ländern und aus Kriegs- und Krisengebieten schwanke Jahr für Jahr. Laut Schulamtsleiter Markus Wörle würden die Lehrkräfte an Grund- und Mittelschulen die Schüler so gut in den Deutschklassen betreuen, dass sie meist nach einem Jahr in eine Regelklasse integriert werden könnten. Im kommenden Schuljahr wird es im Stadtgebiet 42 Deutschklassen geben - 19 sind an elf Grundschulen angesiedelt, 23 an neun Mittelschulen.
Schulen in Augsburg: Es gibt genügend Lehrkräfte
- Versorgung mit Lehrkräften "Wir waren positiv überrascht. Wir wurden sehr gut mit Lehrkräften versorgt", sagt Schulamtsleiter Wörle. In diesem Jahr durfte das Schulamt die Verträge früher abschließen, was die Planung erleichterte. Im Grundschulbereich hätten sie sogar Bewerber ablehnen und an die angrenzenden Landkreise Augsburg-Land und Aichach-Friedberg verweisen müssen. Im Mittelschulbereich gebe es inzwischen andere Möglichkeiten, dem Mangel an Lehrkräften für die Schulart entgegenzutreten. So würden Studenten herangezogen, die über das erste Staatsexamen und ein hohes Fachsemester verfügen. Quereinsteiger hätten ebenso eine Chance. Im kommenden Schuljahr wird an den bayerischen Mittelschulen das Entfristungsprogramm fortgesetzt. Es richtet sich an Personen, die zwar über einen Universitäts- oder Hochschulabschluss, aber über keinen Lehramtsabschluss verfügen und an einem unbefristeten Arbeitsvertrag an Mittelschulen interessiert sind. Im vergangenen Jahr hätten alle Ausfälle von Lehrkräften durch die mobile Reserve ersetzt werden können. Ob das in diesem Jahr auch so funktioniere, müsse man sehen, da es nun keine Teamlehrerverträge mehr gebe. Diese wurden zuletzt eingesetzt, wenn eine Lehrerin schwanger und ein Beschäftigungsverbot erteilt wurde.
- Besonderheiten An Augsburger Grund- und Mittelschulen finden verschiedene Projekte statt - und es gibt auch Angebote, die auf einzelne Schulen beschränkt sind. So sind die St.-Anna-Grundschule in der Innenstadt und die Westpark-Grundschule in Pfersee eine Bilinguale Grundschule für das Fach Englisch. Die Elias-Holl-Grundschule in der Jakobervorstadt ist eine Bilinguale Grundschule Französisch. In der Grundschule Hochzoll-Süd und St.-Max-Grundschule in der Jakobervorstadt werden Klassen in jahrgangsgemischten Klassen unterrichtet, an der Löweneck-Mittelschule in Oberhausen wird das auch für die Jahrgänge 5 und 6 angeboten. Insgesamt gibt es im Schulamtsbezirk 111 Ganztagsklassen. Das von der Bayerischen Staatsregierung während der Corona-Pandemie aufgelegte Programm "Gemeinsam Brücken bauen" wird im kommenden Schuljahr fortgesetzt. "Die Stundenzahl wurde reduziert, aber es gut, dass es weiter fortgesetzt ist, weil der Bedarf da ist", betont Wörle. An Augsburgs Grund- und Mittelschulen wird ein Angebot von 185 Wochenstunden zusätzlicher Förderung angeboten - vor allem in den Kernfächern. Daneben gibt es an der Grundschule Vor dem Roten Tor und der Birkenau-Grundschule in Lechhausen ein Projekt zur zusätzlichen individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern in Zusammenarbeit mit der Hochschule Augsburg, das neben dem normalen Unterricht realisiert wird.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.