Ein Leben zwischen Krieg, Liebe und den Amerikanern: Der 98-jährige "Joe" Ittner
Plus Nach dem Krieg kam Sepp "Joe" Ittner über Umwege zu den US-Truppen. Der Augsburger pflegt die Liebe zu den USA bis ins hohe Alter - und ist noch in einem Verein aktiv.
"Joe". So nennen ihn alle, die ihn kennen. Eigentlich heißt er Sepp, den deutschen Namen gebraucht aber keiner mehr. Seit er 1946 als Wachmann zu den Amerikanern stieß, ist er eben der Joe. Der 98-Jährige mit den tiefblauen Augen und dem wachen Blick steht an einem regnerischen Vormittag in der Halle 116. Hier, in einem Gebäudeteil des Gedenkorts, präsentiert der Verein "Amerika in Augsburg" seine Ausstellung zur Geschichte zwischen den USA und Augsburg - zwischen 1945 und 1998 waren viele amerikanische Soldaten in der Stadt stationiert. Ittner ist regelmäßig vor Ort in der Halle 116, trifft sich mit den 35 Mitgliedern des Vereins, tauscht sich aus. Er kennt die Geschichte, er hat sie selbst erlebt. Sein Lebensweg war spektakulär.
Ittner überblickt beinahe ein Jahrhundert. Geboren wurde er 1925 im Sudetenland, im heutigen Tschechien. Im Zweiten Weltkrieg sollte er als Soldat zur Wehrmacht eingezogen werden. "Das hat mir nicht gefallen, ich wollte doch kein Soldat werden", erzählt er 80 Jahre später. Deshalb habe er sich bei der Handelsmarine in Hamburg beworben und sei genommen worden. "Das war mein Glück." Ittner kam als Steward im Krieg nach Schweden, Dänemark, Norwegen. "Als junge Burschen haben wir in Oslo natürlich auch nach den Mädchen geschaut", sagt er mit einem Lachen. "Da gab es die ein oder andere Liebelei." Seine früheren Schulkameraden hatten kein Glück. "Sie liegen heute irgendwo in einem Massengrab in Russland."
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