
Filmtipps: Diese Streifen wurden in Augsburg gedreht

Plus Von Industriefabriken bis zu prachtvollen Festsälen – Augsburg hat auch als Filmkulisse viel zu bieten. Wo man die hier gedrehten Filme sehen kann.
Der Lockdown und die nächtliche Ausgangssperre sorgen für eine gewisse Monotonie im eigenen Abendprogramm. Fernsehen statt Flanieren, Maxdome statt Maxstraße sind angesagt. Doch Augsburg lässt sich auch auf dem Bildschirm im heimischen Wohnzimmer erleben, denn die Stadt war schon Drehort für zahlreiche Filme und Fernsehserien. Doch wo wurde welcher Film gedreht – und wo findet man ihn im Netz? Ein Überblick.
Trautmann: Volle Stadien gelten gerade als Bild aus längst vergangenen Zeiten. In einem solchen spielt der Film "Trautmann", der 2018 in die Kinos kam. Er erzählt die Geschichte von Gert Trautmann, einem Fußballer, der nach seiner Kriegsgefangenschaft in England auf der Insel Karriere macht. Für den Film wurde das Augsburger Rosenaustadion zum berühmt-berüchtigten "Wembley-Stadium". Auch in der Karl-Mögele-Sportanlage wurde gedreht, 300 Komparsen aus Augsburg wirkten mit. Regisseur war Marcus H. Rosenmüller, den sein Weg immer mal wieder nach Augsburg führt. Als Hauptdarsteller wirkte David Kross, den manche vielleicht aus dem Film "Der Vorleser" mit Kate Winslet kennen. Von den hiesigen Stadien selbst ist bei Trautmann einiges zu sehen, man muss allerdings Kenner sein, um das zu bemerken. "Trautmann" (FSK 12) ist bei SkyGo und SkyTicket verfügbar.
Die Buddenbrooks: Eine andere "Ballszene" wurde ebenfalls in Augsburg gedreht: Festlich gekleidete Paare auf einer großen Tanzfläche, neugierige Beobachter auf den Logenplätzen – das Gögginger Kurhaus bot die festliche Kulisse für die Eingangsszene der vierten Verfilmung von Thomas Manns Drama "Die Buddenbrooks". Zehn Tage lang wurde in Augsburg gedreht, danach waren zwei Ball- und eine Theaterszene im Kasten. Als Schauspieler mit dabei waren Stars wie Iris Berben, Jessica Schwarz (Die Wilden Hühner) und August Diehl (Ingluorious Basterds). Aktuell läuft "Die Buddenbrooks" bei keinem Streaminganbieter, kann aber als DVD oder Video-On-Demand erworben werden.

Namhafte Schauspieler waren schon zum Film-Dreh in Augsburg
Nebel im August: Die düsterste Zeit der deutschen Geschichte behandelt das Drama "Nebel im August". Anhand des in Augsburg geborenen Ernst Lossa erzählt der Film die Geschichte der NS-Krankenmorde. Sebastian Koch (Bridge of Spies, Stirb Langsam – ein guter Tag zum Sterben) spielt den mit der Euthanasie beauftragten Oberarzt der "Heilanstalt". Im Film zu sehen ist ein kleiner Bereich des Goldenen Saals sowie eines Fürstenzimmers im Rathaus, doch diese Szenen haben nichts mit Prunk zu tun. Auch auf einer Wiese bei Kissing wurde gedreht. "Nebel im August" (FSK 12) ist im Streamingangebot von PrimeVideo verfügbar.
Der geilste Tag: Die Dreharbeiten für den Buddy-Roadmovie, bei dem zwei sterbenskranke Männer (Florian David Fitz und Matthias Schweighöfer) aus einem Hospiz in Deutschland ausbrechen, um eine letzte Reise durch Südafrika zu unternehmen, sorgten 2015 für Aufregung in Augsburg. Um ein Foto mit ihren Stars zu machen, warteten damals täglich dutzende Fans an den Drehorten in der ehemaligen Pädagogischen Hochschule an der Schillstraße. Dort wurden die Innenaufnahmen für die Hospiz-Szenen gedreht. "Der geilste Tag" (FSK 12) ist aktuell bei Netflix abrufbar.

Gefangen – der Fall K: Auch einer der größeren bayerischen Justizskandale wurde in Augsburg verfilmt. Gustl Mollath saß, wohl zu Unrecht, mehr als sieben Jahre in der Psychiatrie. Die Story wurde im ZDF-Dreiteiler "Gefangen – der Fall K." mit Jan Josef Liefers (Tatort) aufgegriffen und unter anderem in der ehemaligen JVA im Hochfeld gedreht. "Gefangen – der Fall K." lief 2018 im ZDF ist aktuell aber nicht mehr in der Mediathek verfügbar.
Deckname Luna: Ein weiterer ZDF-Mehrteiler war "Deckname Luna". Das Spionage-Drama um einen aus der DDR geflohenen Raketenwissenschaftler und seine im Osten verbliebene Enkelin spielt in Augsburg. An die Drehorte in der Pizzeria Dragone und den Friseurladen von Peter Funk kamen im Oktober 2011 deshalb Stars wie Heino Ferch (Der Untergang) und der inzwischen verstorbene Götz George (Schimanski). "Deckname Luna" ist als DVD erhältlich.
Samt und Seide: An vielen Orten in der Stadt spielte auch die Vorabend-Serie "Samt und Seide". Ortskundigen Zuschauern machte es eine riesige Freude, während des Schauens herauszufinden, wo die Szene wohl gedreht worden sein konnte. Die Serie lief von 2001 bis 2005 im ZDF und handelt von einem Augsburger Textilunternehmen. Gedreht wurde unter anderem im Goldenen Saal und in diversen Fabrikgebäuden in Göggingen. Augsburg schließlich hatte als ehemalige Textilhochburg viele gute Kulissen zu bieten. "Samt und Seide" hat aktuell kein Streamingdienst im Repertoire. Für stattliche 97,99€ gibt es die komplette Serie mit allen 114 Folgen aber als DVD-Box.
Auch der Augsburger Zoo diente schon als Filmkulisse
Fack ju Göhte 3: Bedeutend kürzer waren die Augsburger Dreharbeiten für den beliebten Kinofilm "Fack ju Göhte 3". In einer Nacht-und-Nebel-Aktion und unter Verwendung eines Decknamens wurde an einem Montagabend 2017 eine Szene bei den Robben im Augsburger Zoo gedreht. Als Klassenzimmer für Chantal und Co. dienten aber Räumlichkeiten in verschiedenen Münchener Schulen. Der dritte Teil der "Fack ju Göhte"-Reihe kann als DVD oder als Video-On-Demand gekauft werden.
Schon diese kleine Auswahl der hier gedrehten Filme zeigt, dass Augsburg ein gewisses Standing bei Film und Fernsehen hat. Auf die Frage nach dem Warum hat Sonja Wolf von der Regio Tourismus eine klare Antwort: "Augsburg hat ein idyllisches Stadtbild und verströmt nahezu italienischen Flair. Wir finden, das ist eine absolute Traumkulisse."
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