Neues Geschäft Sportkind hat Ärger mit Augsburgs Denkmalschutzbehörde
Die Erfinderinnen des Online-Labels Sportkind haben in Augsburg ihren ersten Laden eröffnet. Ihre Freude darüber ist getrübt. Es gibt Ärger mit der Stadt.
Seit 13 Jahren verkaufen Gabi Windisch und Nadine Lux mit ihrem Label Sportkind Tennis- und Sportbekleidung. Die Augsburgerinnen haben sich bislang ausschließlich auf den Onlinehandel konzentriert und sich in der Branche längst einen Namen gemacht. Nun wagten sie den Sprung in den stationären Handel. Sie wollen ein Zeichen gegen das Aussterben der Innenstädte setzen, sagten sie und eröffneten vor rund vier Wochen ihren ersten Laden in Augsburgs Innenstadt. Schon jetzt reicht es ihnen eigentlich. Windisch und Lux liegen im Clinch mit der Denkmalschutzbehörde. Der Ärger dreht sich um zwei Monitore in ihren Schaufenstern.
Der kleine Laden liegt prominent an der Ecke Rathausplatz/Philippine-Welser-Straße. Alteingesessene Augsburgerinnen und Augsburger kennen noch Musik Durner, der hier seinen Standort hatte. Zuletzt verkaufte Harald Binder 20 Jahre lang Damenmode, bis ihm Corona das Genick brach. Anschließend stand die Immobilie, die der Stadt Augsburg gehört, fast zwei Jahre lang leer. Umso froher schien man im Wirtschaftsreferat der Stadt, als sich die beiden Augsburgerinnen mit ihrem modernen Konzept bewarben. Man habe sich für Sportkind entschieden, um gezielt den Schritt eines inhabergeführten lokalen Unternehmens vom Onlinehandel in den stationären Handel zu ermöglichen, verkündete damals Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle und frohlockte: "Es entsteht ein neues, individuelles Ladenkonzept." In den Augen der Unteren Denkmalschutzbehörde offenbar zu individuell.
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Die Diskussion ist geschlossen.
In der Sache haben die beiden Damen recht, solche Werbeverbote sind von gestern. Auf der anderen Seite kannten sie die (unsinnigen) Regeln, bevor sie ihr Geschäft aufgemacht haben und geben sich jetzt recht naiv, wenn sie sie befolgen sollen. Statt Anträge zu stellen und notfalls einen Anwalt zu beauftragen geht man lieber an die Öffentlichkeit und gibt sich empört, droht damit dass "Sportkind Augsburg nicht braucht". Das bringt Aufmerksamkeit und Umsatz aber das bringt die OB und die Stadt auch in keine einfache Lage. Es erschwert vielmehr eine Lösung weil sie jetzt tatsächlich für alle gelten muss. Da ist dann auch nichts mehr mit Kulanz und Auslegung. Ein riskantes Vorgehen. Wenn ich Frau Weber wäre - die beiden Damen haben einen Kompromissvorschlag auf dem Tisch und müssen jetzt 1-2 Jahre damit leben. Danach kann man die Regeln still und leise abschaffen ohne dass jemand das Gesicht verliert. Und wenn es den Damen nicht passt kommt Augsburg auch sicher ohne Sportkind aus. Da sind sie aber selbst schuld.
Leider heizt die Zeitung den Streit mit fast täglichen großformatigen Berichten weiter an. Ein Klamottenladen mehr oder weniger spielt doch keine Rolle.
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„Ein Klamottenladen mehr oder weniger spielt doch keine Rolle“
Meine ich auch - landet doch ohnehin schon viel zu viel in den
Altkleider-Containern ………
Und „einer der schönsten Läden, der zuletzt in Augsburg
aufgemacht hat“ - wie es andernorts heißt ?
Nun ja, Geschmäcker sind eben verschieden ………
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Ich wünsche den beiden viel Erfolg und einen rechtlichen Sieg gegen eine kleinkarierte Stadt, welche es verpasst mit der Zeit zu gehen.
Vielleicht sollten sie sich bei den "Aktivisten" im Klimacamp erkundigen, wie es funktioniert denkmalschutzgerecht zu handeln....
Mal unabhängig davon was Die Stadt zwei Meter weiter macht: bei aller liebe zum Denkmalschutz, dass es an dieser Stelle irgendeine (!) Rolle spielen soll, wie groß ein Monitor ist oder nicht ist doch absurd. Dass wir öffentliche Gelder für Leute ausgeben, die ihren Tag damit verbringen, gegen so was vorzugehen (mit was für einem Aufwand!!!) ist ja wie ein motivationsprogramm für Steuerhinterziehungen…. Es gäbe soooo viel sinnvolleres.
Des ist was für Extra 3 - Der reale Irrsinn...
Nun, die Argumentationslinie ihres Anwalts hebeln die Inhaberinnen selbst aus, da sie ja betonen, dass die Werbescreens wichtig seien, um für Ware zu werben, die sie NICHT im Laden vorrätig haben könnten. Damit können sie keine Schaufensterdekoration sein. ;-)
Ansonsten übertreibt der Denkmalschutz mal wieder. Völlig absurd wird es, wenn die Stadt selbst tut, was sie anderen verbieten will.
Da wird nix ausgehebelt; die heutige Produktvielfalt erfordert nun mal auch die Präsentation von Bestellartikeln.
Die Politik muss langsam aufpassen; gerade lese ich dass die Elster Plattfom hängt und man bereits wieder auf Strafgelder bei Fristüberschreitung androht. Praktisch bleibt natürlich alles wochen- bis monatelang liegen.
Nöh, das ist halt Ihre Auslegung, Herr P. Wenn man dieser folgte, mietet sich jemand an einem stark frequentierten Platz einen Laden an, um in ihm gar nichts zu verkaufen, sondern ausschließlich auf seinen Online-Laden hinzuweisen, der seinen Sitz auch ganz woanders haben kann. Nix Klick in der Stadt lassen.
Das ist eine klassische Werbeanlage mit Außenwirkung. Praktischerweise innen angebracht, damit es wieder maximalen juristischen Klärungsbedarf geben kann.
Schlecht ist wie gesagt, dass die Stadt ähnliches tut.
>> Wenn man dieser folgte, mietet sich jemand an einem stark frequentierten Platz einen Laden an, um in ihm gar nichts zu verkaufen, sondern ausschließlich auf seinen Online-Laden hinzuweisen, der seinen Sitz auch ganz woanders haben kann. Nix Klick in der Stadt lassen. <<
Es bringt nix eine völlig andere Ausgangslage zu konstruieren; gab es hier schon:
https://invidis.de/2015/06/dooh-installationen-und-recht-tauziehen-um-zwei-video-walls-bald-beendet/
Da verwirklicht sich dann Satire, die im "Amt für Angelegenheiten" stets überdreht wirkt.
https://www.imsueden.de/hitradio-rt1/das-amt-fuer-angelegenheiten-8760/
Einfach abzulehnen und nicht mal die eigene Werbung der Stadt mit Monitor zu reflektieren wirkt schon sehr aus der Wirklichkeit entrückt.
Die Stadt Augsburg mit ihren Beamten ist derart kleinkariert!
Richtig so sich wehren gegen unsinnige Auflagen gegen althergebrachte Prinzipien. Dann macht der Laden eben zu und siedelt sich anderswo an und der Laden bleibt schön ruhig und stört nicht die die Welt der Gestrigen.