
Sandra Scholl wird neue Kanzlerin der Hochschule Augsburg


Die gebürtige Allgäuerin Sandra Scholl leitet künftig die Verwaltung der Hochschule Augsburg. Damit will die Einrichtung nach einem lähmenden Streitfall neu durchstarten.
Die Hochschule Augsburg besetzt ihre zentrale Schaltstelle in der Verwaltung neu: Kanzlerin wird Sandra Scholl. Sie kommt von der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB). Dem Personalwechsel war ein lähmender Streitfall vorausgegangen, der sogar das Wissenschaftsministerium beschäftigte.
Die Hochschule hat rund 6700 Studierende in den Bereichen Technik, Wirtschaft, Soziales und Gestaltung, mehr als 180 Professorinnen und Professoren sowie rund 300 nicht wissenschaftliche Beschäftigte. Scholl wird Leiterin der Hochschulverwaltung und Mitglied des Präsidiums sein. Sie kommt voraussichtlich am 1. März 2023, wie am Freitag mitgeteilt wurde. Der Neubesetzung der Schlüsselstelle war ein umfangreicher Auswahlprozess vorausgegangen.
Sandra Scholl ist für an der Hochschule wichtige Bereiche zuständig
Derzeit ist Scholl als Führungskraft bei der AKDB, die ihren Sitz in München hat, tätig. Dort ist sie stellvertretende Leiterin des Bereichs Finanzen und Personal sowie Leiterin der Abteilung Personal, Organisation und Recht. Augsburgs Hochschulpräsident Gordon Thomas Rohrmair freut sich, dass eine "motivierte und engagierte Persönlichkeit" die Hochschulverwaltung leiten werde. Es gibt Nachholbedarf unter anderen bei der Digitalisierung von Verwaltungsprozessen. Als künftige Kanzlerin ist Scholl Dienstvorgesetzte des nicht wissenschaftlichen Personals, sie ist zuständig für den Haushalt, die Liegenschaften und weitere zentrale Aufgaben und Einrichtungen - etwa für Personal und Recht, Finanzen, Studienangelegenheiten sowie die Bibliothek und das Rechenzentrum.

Die 42-Jährige gebürtige Allgäuerin aus Immenstadt bringt vielfältige Qualifikationen mit. Sie studierte an der Uni Bonn Politische Wissenschaft, Neuere Geschichte und Völkerrecht sowie Rechtswissenschaften. Anschließend war sie dort in verschiedenen Positionen tätig. Seit 2018 war sie bei der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern. Berufsbegleitend absolvierte sie mehrere Studiengänge und ein Programm für Führungskräfte.
Vakante Stelle wurde nach Streitfall wieder besetzt
Um die frühere Kanzlerin Tatjana Dörfler hatte es einen in der Hochschullandschaft ungewöhnlichen Konflikt gegeben. Verantwortliche der Hochschule Augsburg setzten monatelang vieles daran, dass die Bildungseinrichtung sich von ihrer höchsten Verwaltungsbeamtin trennt. Das Vertrauensverhältnis galt als unheilbar zerrüttet. Dörfler selbst hat die Vorwürfe immer zurückgewiesen und auf Spitzennoten von Vorgesetzten für ihre Arbeit verwiesen. Zuletzt war das Wissenschaftsministerium eingeschaltet worden. Dörfler wechselte schließlich in einen neuen Job.
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