"Sargnagel der Altenpflege"? Neue Pflegeausbildung fordert Heime heraus
Plus Durch die neue generalistische Ausbildung in der Pflege wandern Fachkräfte in die Krankenhäuser ab, kritisieren Experten aus der Altenpflege. Das verschärfe personelle Engpässe.
Als 2020 die neue Pflegeausbildung kam, schwang da ein Versprechen mit: Vieles sollte einfacher werden – weil Pflegefachfrauen und -männer nach ihrem Abschluss in der Alten-, Kranken- oder Kinderkrankenpflege eingesetzt werden könnten. Heute, drei Jahre danach, schließt der erste Jahrgang diese neue Form der Ausbildung ab – und in mancher Augsburger Pflegeeinrichtung ist die Hoffnung Ernüchterung gewichen. Nicht selten wandern Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Abschluss der Ausbildung an Krankenhäuser ab, wodurch sich personelle Engpässe weiter verschärfen. Gottfried Fuhrmann, Einrichtungsleiter des Pauline-Fischer-Hauses des Diako, geht sogar so weit zu sagen: "Die generalistische Ausbildung ist der Sargnagel der Altenpflege."
Die modernisierte Ausbildung läuft bereits seit einigen Jahren als Pilotprojekt an der Pflegeschule des Diako. Deshalb ist es für Fuhrmann nicht der erste Jahrgang, der unter den neuen Bedingungen abschließt. Er hat festgestellt: "Wir bilden im Pauline-Fischer-Haus pro Jahr drei Pflegefachkräfte in einer dreijährigen Ausbildung aus. Schon seit Jahren ist am Ende niemand in der Altenpflege geblieben." Eine bessere Bezahlung in Krankenhäusern oder Vollzeitjobs seien seiner Meinung nach Anreize, die die gerade ausgebildeten Fachkräfte woanders hinlockten.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Die generalistische Ausbildung ist einfach ein Fehler: 3 Aubilldungen mit je 3 Jahren Dauer wurden zu einer Ausbildung mit 3 Jahren zusammengefasst. Wo bleibt da die Fachlichkeit?
Alle Themen nur oberflächlich anreissen, und von den Einrichtungen dann erwarten, dass sie das restliche knowhow and die Frau/Mann bringen ist sehr kurz gedacht.
Damit wird der Fachkräftemangel zum Teil auch selbst produziert.
Wer immer diese Ausbildungsform "verbrochen" hat, hat nicht mit den Leuten an der Basis gesprochen.
Dass in den Krankenhäusern mehr verdient wird,a ls in den Pflegeheimen ist Nonsens. Der Tarifvertrag, zumindest im Öffentlichen Dienst, stellt die Berufsgruppen gleich.
Schade, alle drei Berufe waren mal richtig gut ausgebildet, mit den jeweiligen Schwerpunkten: Kind - Kranke - Senioren...
Es stimmt sehr viel von den beklagten Dingen. Ein wenig fällt aber schon auf, dass anscheinend Träger, die den neu ausgelernten jungen Pflegefachkräften dann auch eine Vollzeitstelle anbieten, weniger Probleme haben. In der Vergangenheit wurde oft praktiziert, dass nur eine Teilzeitstelle angeboten wurde, da braucht man sich nicht wundern, wenn junge Leute, die Geld verdienen wollen, um ihr Leben aufzubauen, zu Trägern gehen, die ihnen Vollzeit geben.
Genauso wie die Altenpflege leidet die Kinderkrankenpflege. Statt wie bisher 3 Jahre Ausbildung am Kind (Säugling bis Jugendlicher) sind es jetzt nur noch wenige Wochen. Kinder sind aber keine kleinen Erwachsenen und haben ganz andere Bedürfnisse und Anforderungen!