Unermessliches Leid nach Fehlgeburt: "Die Wochen waren die Hölle für mich"
Plus Corinna H. hat ihr Kind in der elften Schwangerschaftswoche verloren. Mit ihrer Geschichte will sie ein Thema an die Öffentlichkeit holen, das meist totgeschwiegen wird.
Corinna H. trägt eine Halskette mit zwei ausgestanzten Füßchen und der Aufschrift "Mein kleiner Stern" auf dem Anhänger. Das Schmuckstück hütet sie wie einen Schatz, ist es doch neben einem Ultraschallbild die einzige Erinnerung an ihr Kind. Die 34-Jährige verlor Ende August ihr Baby in der elften Schwangerschaftswoche. Es starb im Mutterleib. "Missed abortion" (zu Deutsch: verhaltene Fehlgeburt) lautet der medizinische Begriff dafür. Anders als bei einer normalen Fehlgeburt wird der Embryo nicht spontan vom Körper ausgestoßen, sondern bleibt in der Gebärmutter. Für die junge Frau ist seither nichts mehr, wie es war. "Die Wochen nach der Diagnosestellung waren und sind noch immer die Hölle für mich. Niemand kann sich auch nur ansatzweise vorstellen, was Frauen körperlich und seelisch durchstehen müssen."
Bei frühen Fehlgeburten gibt es eine hohe Dunkelziffer
Corinna H. will ihre Geschichte erzählen. Denn sie möchte ein Thema an die Öffentlichkeit holen, das von den betroffenen Frauen und ihren Partnern häufig totgeschwiegen wird, obwohl es keine Randerscheinung ist: Etwa 15 bis 20 Prozent der schwangeren Frauen erleiden eine klinisch erkennbare Fehlgeburt, die meisten davon in den ersten drei Monaten nach der Empfängnis. "Die Dunkelziffer frühester Schwangerschaftsverluste liegt wahrscheinlich deutlich darüber", sagt Dr. Roman Steierl, Chefarzt der Geburtshilfe und des Brustzentrums der Augsburger Klinik Josefinum. Bei etwa der Hälfte der diagnostizierten Aborte handle es sich um eine "Missed abortion" – wie bei Corinna H.
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