Zwischen Raritäten und teurem Tand: Ein Besuch bei der Kunstsprechstunde
Die monatliche Kunstsprechstunde im Augsburger Schaezlerpalais ist bei den Bürgern sehr beliebt. Zwischendurch gibt es dabei auch eine Überraschung.
Der erste Dienstag jeden Monats wird im Schaezlerpalais in der Augsburger Maximilianstraße mit viel Freude erwartet. An diesem Tag findet seit über zehn Jahren die Kunstsprechstunde statt. In diesem Rahmen können Bürgerinnen und Bürger vor einer Expertengruppe - Kuratoren, Restauratoren und Kunstsachverständige - Kunstwerke begutachten, stilistisch und in einen preislichen Rahmen einordnen lassen. In der Vergangenheit kamen dabei immer wieder Raritäten zum Vorschein, die im Nachgang teilweise hohe Summen auf internationalen Kunstauktionen erzielten. So erfuhr beispielsweise eine Jupiterstatuette aus Elfenbein, die zuerst bei der Kunststprechstunde entdeckt wurde, beim Londoner Auktionshaus Christie's großen Anklang.
Zur vergangenen Ausgabe der Kunstsprechstunde sind alle Stühle des Liebertzimmers im Erdgeschoss des Schaezlerpalais besetzt. Gekommen sind Besucherinnen und Besucher jedes Alters, sie warten darauf, dass ihre Nummer aufgerufen wird. Mit ihrem Kunstwerk treten sie dann an den Tisch, um den sich die Experten versammeln, darunter Christof Trepesch, Direktor der Kunstsammlungen Augsburg.
Bei der Augsburger Kunstsprechstunde ist gutes Fingespitzengefühl gefragt
Das erste Objekt ist eine Familienbibel mit Ledereinband, dem man bereits aus etlicher Entfernung ansehen kann, dass er in den letzten einhundert Jahren einiges miterlebt haben muss. Die ältere Dame, die die Bibel zur Kunstsprechstunde mitgebracht hat, kann dies bestätigen. Die Familienbibel sei während des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt und im Nachgang nur notdürftig repariert worden, sie befinde sich nun seit mehreren Dekaden in ihrem Besitz. Das Team um Museumsdirektor Trepesch ist sich schnell sicher: Trotz oder gerade wegen der starken persönlichen und emotionalen Verbindung der Frau zu ihrer Familienbibel taxieren sie ihren Wert auf "ausschließlich persönlich". Die ältere Dame ist nicht enttäuscht, im Gegenteil, sie scheint froh zu sein, dass sie ihren persönlichen Kunstschatz der Expertenrunde vorstellen durfte.
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Wer Zeit hat und sich für Kunst interessiert muss da hin. Die machen das extrem professionell und unterhaltsam. Echt prima!