Lufttaxi-Projekt in Augsburg klingt nicht nach einer Luftnummer
Plus Augsburg soll Entwicklungsstandort für ein hochmodernes Fluggerät werden. Investoren unterstreichen ihre Ernsthaftigkeit. Deshalb setzt die Stadt auf die Firma Autoflight.
Wenn es um neue Ideen am Flughafen Augsburg geht, die realisiert werden sollen, liegt sehr schnell der Vergleich zu hochfliegenden Plänen nahe. Scheitert eine Idee oder gar ein bereits gestartetes Projekt, kommt der Gedanke auf, es handelt sich um einen freien Fall oder einen Absturz. Aktuell wird über ein Lufttaxi gesprochen, das in Augsburg entwickelt werden soll. Mit tatkräftiger Unterstützung aus China. Aus Asien kam der erste Schub.
Mittlerweile legen die Verantwortlichen durchaus Wert darauf, dass die Firma Autoflight nicht mehr in chinesischer Hand ist. Im globalen Wettbewerb stoßen chinesische Unternehmen teils bei der deutschen Politik auf Widerspruch, wenn es um eine finanzielle Beteiligung an der Infrastruktur in Deutschland geht. Diese Diskussion hatte es zuletzt auch in Augsburg gegeben.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Viel Geld war noch nie das entscheidende Kriterium für den Erfolg eines neuen Verkehrsmittels.
Langsamer als ein Flugzeug wäre das Flugtaxi eher ein Helikopter-Ersatz für Rundflüge oder als Promi-Shuttle zum Flughafen wie in New York einsetzbar. Der Cargolifter und diverse gescheiterte Flug- und Schwebefahrzeuge sind typische Beispiele. Man darf sich den Kommentar schon mal zur Wiedervorlage in ein paar Jahren vormerken.
Vor 10 Jahren war auch der Bahnhofstunnel in den Kommentaren der AZ ein glänzendes Zukunftsprojekt mit überschaubaren Kosten. Jetzt fehlt es den Stadtwerken am Personal und der Tunnel ist noch immer nicht fertig, die Kosten sind gestiegen ohne dass die Investition bisher irgendeinen Nutzen bringt und wann die Tram durch den Tunnel zum Klinikum fährt ist nicht absehbar.
Keine Luftnummer? Also, gestern haben wir gelernt, dass man in Augsburg den ÖPNV ausdünnen muss weil es Personalengpässe gibt. Und jetzt jubeln wir über ein Verkehrsmittel, dass 4 Personen bei einem Platzbedarf von 15m Spannweite transportieren kann und dafür jeweils einen Piloten braucht?
Aus meinem bescheidenen Blickwinkel handelt es sich hier um ein teures Spielzeug für (wie im anderen Artikel erwähnt) Geschäftsflieger und Touristen, die sich selbst für zu wichtig halten um in Ballungszentren im Stau zu stehen. Tja, und nun fragen wir uns mal, wo in diesen Ballungszentren die vom Stau verstopft sind dann die Landeflächen für ein Fluggerät sind, das inclusive Sicherheitszone mindestens 400m² (20mx20m) brauchen wird um ohne Gefährdung der Umstehenden zu landen.
Dabei ist noch gar nicht geklärt, wie die rechtliche Seite aussieht, sprich, was sagt das Luftfahrtbundesamt zu diesen Dingern? In einem Bundesland das aktiv Windräder durch extreme Abstandsregeln (10H) verhindert, wie sieht es da wohl mit fliegenden Propellern aus die plötzlich überall landen könnten?
Und am Ende müssen wir auch die Energie-Effizienz überlegen, Fliegen heißt in diesem Kontext ja auch, dass wir während des Fluges die ganze Zeit gegen die Schwerkraft arbeiten müssen, es wird also deutlich mehr Energie kosten um von A nach B zu kommen als wenn ich z.B. ein Fahrzeug das lediglich im günstigsten Fall den Rollwiderstand überwinden muss bewege.
Erinnern wir uns doch nur mal an den Transrapid, der am Ende ja auch an der fehlenden Kompatibilität mit den vorhandenen Trassen gescheitert ist. Und das wäre ja zumindest ein massentaugliches Verkehrsmittel gewesen, Luft-Taxis sind hingegen etwas für "Überflieger" die sich von der Masse abheben wollen.
Rainer K., Sie wissen gar nichts über diese Fluggeräte. Einen Piloten werden die Flugtaxis langfristig gesehen nicht brauchen.
Ein Rainer der "aus seinem bescheidenen Blickwinkel" schlüssig und gut argumentiert, darauf ein Wolfgang der pauschaliert 'sie wissen gar nichts'.
Schade das es immer weniger Rainers und immer mehr Wolfgangs gibt.
Wer meint, der letzte Universalgelehrte sei in vergangenen
Zeiten zu suchen - der irrt - und schaue sich hier um, denn
Es gibt davon „immer mehr“ . . . . : -
Bettina S., wenn Hänschen Müller alias Rainer "aus seinem bescheidenen Blickwinkel" seine Schlüsse zieht, habe ich mir abgewöhnt, mit Fakten zu kommen, das bringt nämlich sowieso nichts.
Tatsache ist, dass für die Entwicklung elektrischer Flugtaxis von allen Flugzeugbauern dieser Erde und weltweit von vielen Startups Hunderte von Millionen Dollar ausgegeben werden und die ersten Prototypen bereits fliegen. Es wäre schlicht dumm, das mangels Vorstellungskraft einfach vom Tisch zu wischen. Das wird vielleicht noch zehn Jahre dauern, aber dann wird es Realität.
Zum Einlesen: https://www.aerotelegraph.com/airbus-plant-flugtaxi-so-leise-wie-ein-haarfoehn
Es ist schon bemerkenswert, welch - wie ich empfinde -
ausgeprägte, unverblümte Arroganz sich hier breit macht
Haben Sie mal die Kommentare zu dem von Ihnen verlinkten Artikel gelesen Herr L.? Die unterscheiden sich kaum von den hier geäußerten Bedenken. ;-)
Außerdem verwundert Ihre Begeisterung für diese 'Fortbewegung' schon etwas.
Vllt. ist autonomes Fliegen besser zu handeln als autonomes Fahren. Ob die Bevölkerung Fluggeräte über ihren Köpfen akzeptiert, die vllt. einfach mal ihren Landeplatz nicht exakt treffen, weil... , das ist m.E. allerdings fraglich.
Es wird bei eben der Privilegierung bleiben. Und warum soll das ausgerechnet gefördert werden?
Maja S., ich bin keineswegs "begeistert" von dieser Technologie und glaube auch nicht, dass ich sie selbst jemals nutzen werde. Man muss aber zur Kenntnis nehmen, dass solche Lufttaxis technisch möglich sind, dass intensiv mit hohem finanziellen Einsatz und erfolgreich daran gearbeitet wird und dass ein Bedarf besteht. Es wird also nur eine Frage der Zeit sein, wann solche Fluggeräte zum Einsatz kommen. Zunächst vermutlich wie früher beim Automobil nur für eine zahlungskräftige Kundschaft, später, wenn die Taxis autonom unterwegs sind für die gesamte Bevölkerung.