Zu schön, um wahr zu sein
In „Luzid“ lauert hinter der Fassade der Musterfamilie ein schwerer Konflikt. Das ist ebenso tragisch wie komisch
Es ist das klassische Familiendrama im Stile eines Tennessee Williams oder Eugene O’Neil: Eine Familie, eine schöne Fassade, dahinter ein seit Jahren schwelender Konflikt, der auf einmal zum Ausbruch kommt. In Rafael Spregelburds Schauspiel „Luzid“, das am Samstag Premiere in der Brechtbühne hat, kommt allerdings noch etwas hinzu: das Absurde, Boulevardeske, Komische, und das macht dieses Stück für Regisseur David Ortmann besonders. „Tragik und Komik sind hier in besonderer Weise miteinander verbunden“, stellt Ortmann heraus.
Autor Spregelburd spinnt daraus folgende Geschichte: Lucas feiert mit seiner Mutter Tété und seiner älteren Schwester Lucrezia seinen 25. Geburtstag. Alles ist angenehm, exquisit und wunderschön – zu schön, um wahr zu sein. Denn das Stück spielt – darauf weist auch der Titel hin – mit verschiedenen Traumsequenzen. Als luziden Traum bezeichnet die Psychoanalyse einen Klartraum, bei dem der Träumende sich darüber bewusst ist, dass er träumt. Und bei dem er die Möglichkeit der Einflussnahme hat. Lucas ist solch ein Klarträumer, der mit der Flucht aus der Realität die Harmonie sucht, die er in der Familie nicht findet, weil ein Ereignis die Familie erschüttert hat. „Wie ein Elefant steht das im Raum“, beschreibt Ortmann die Situation, die für den Zuschauer Spannung erzeugt, weil er wissen möchte, was passiert ist. „Erst in den letzten fünf Minuten gibt es eine berührende Wendung, durch die man das Stück versteht“, deutet Ortmann an, denn zu viel will er nicht verraten.
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