Buch über die Brüder Grimm: Sie waren vertraut mit den Marotten der Könige
Plus In seinem neuen Buch über die Familie der Märchensammler Grimm hebt Michael Lemster auch andere Familienmitglieder ans Licht – und findet interessante Persönlichkeiten.
„Es war einmal…“ – so beginnen die Grimm’schen Märchen, die sich, wieder und wieder erzählt, bis heute ins Gedächtnis der Deutschen eingegraben haben. „Hänsel und Gretel“, „Rotkäppchen“, „Dornröschen“, „Schneewittchen“ und wie sie alle heißen gehören zu den „Kinder- und Hausmärchen“, die die beiden Brüder Jacob (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859) gesammelt und herausgegeben haben. Die beiden Gelehrten werden meistens in einem Atemzug genannt und auch als Doppelporträt dargestellt – etwa auf dem 1000-D-Mark-Schein der letzten Geldscheinserie der D-Mark. Jacob und Wilhelm Grimm jedoch waren nicht allein. In seinem neuen Buch „Die Grimms“ zeigt der in Augsburg lebende und wirkende Kulturwissenschaftler Michael Lemster auf, in welche Familie und in welche Zeit die beiden Brüder eingebettet waren, welche Netzwerke sie hatten und auch, welche politischen und denkerischen Strömungen vor allem in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf sie eingewirkt haben mochten.
Autor Michael Lemster war in den Städten, in denen die Brüder Grimm gewirkt haben
Das alles erzählt Michael Lemster – er hat auch schon die Familiengeschichte der Mozarts geschrieben – mit leichter Hand, packend und kenntnisreich. „Da steckt viel Recherche drin“, sagt Michael Lemster. Seit 2018 hat er in Sachen Grimm recherchiert, hat die Städte aufgesucht, wo sie gelebt und gewirkt haben. Da ist zunächst Hanau, der Geburtsort von Jacob und Wilhelm Grimm, dann Steinau, wo der Vater Amtmann geworden war, es folgten Kassel, Göttingen, Marburg und Berlin. Die Umzüge waren nicht immer freiwillig, waren teils geschuldet der Fürstengnade, in deren Diensten die beiden Gelehrten standen als Bibliothekare, Philologen und Professoren. Lemster hat auch aus der Fülle des Aufgeschriebenen geschöpft. „Es müssen hunderttausende Seiten sein, die die Gebrüder Grimm geschrieben haben“, so Lemster, „mit rund 1600 Personen haben sie korrespondiert“.
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