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Kunstausstellung
15.04.2024

Ausstellung im Höhmannhaus: Was bedeutet schon „schön“?

Deformierte rote Lippen: In ihren Videoarbeiten setzt sich Stefanie Sixt kritisch mit Schönheitsidealen auseinander. Sie ist eine von vier Künstlerinnen, die an der Ausstellung „Beauty on the Edge“ in der Neuen Galerie im Höhmannhaus beteiligt waren.
Foto: Stefanie Sixt

Vier Künstlerinnen, ein Gesamtkunstwerk: Mit „Beauty on the Edge“ zeigt die Neue Galerie im Höhmannhaus eine spannende Ausstellung über Schönheitsklischees und gesellschaftliche Normen von Weiblichkeit.

Das Licht fällt auf einen Wäscheständer, behangen mit Kinderkleidung. Kaum sichtbar im Schatten steht eine Frau im Schlafanzug. Sie hängt die Wäsche auf und blickt verdutzt in die Kamera. Die Frau auf dem Foto: Lydia Daher, Lyrikerin, alleinerziehende Mutter und eine von vier Künstlerinnen, die in der Neuen Galerie im Höhmannhaus in Augsburg ihre Werke zeigen.

Mehrere Fotografien hat Daher für die aktuelle Ausstellung „Beauty on the Edge“ kombiniert. Das Besondere: Sie sind alle unbearbeitet und von ihrem Sohn im Kleinkindalter aufgenommen. „Ich habe ihm damals die Kamera gegeben, damit er beschäftigt ist und ich die Hausarbeit machen kann“, sagt Daher. Die Motive zeigen Alltägliches – Essensreste, schmutzige Teller, einen Fleck auf dem Parkett, einen Wischmopp im Bad und immer wieder die Mutter, die durchs Zimmer läuft, wäscht, kocht. Aufnahmen, teils unscharf oder überbelichtet, die dem Betrachtenden einen ungeschönten Blick in den Alltag einer Alleinerziehenden liefern und die man eher in einer ausrangierten Fotokiste vermuten würde als an der Wand einer Kunstgalerie. 

Lydia Daher blickt kritisch auf die Rolle sogenannter Künstlergenies

Flankiert werden die Fotos von Zitaten von Pablo Picasso, Andy Warhol oder Francis Bacon, große Künstler, die frei von häuslichen Pflichten ihrer Arbeit nachgehen konnten. „Don’t think about making art, just get it done“, sagte Warhol. Nicht darüber nachdenken, einfach Kunst machen – im Kontext von Dahers Fotografien wirken solche Sätze großspurig, denn wie lässt sich Kunst schaffen, wenn erst mal der Haushalt und die Kindererziehung gewuppt werden müssen?

Für die Ausstellung „Beauty on the Edge“ hat die Lyrikerin Lydia Daher Fotos zusammengestellt, die ihr Sohn im Kleinkindalter aufgenommen hatte.
Foto: Felicitas Lachmayr

Daher thematisiert das Dilemma zwischen der Rolle als Mutter und Künstlerin und bricht es auf, indem sie die Schnappschüsse ihres Sohnes kurzerhand zur Kunst erhebt. „Actually, I am an artist“, hat sie ihre Arbeit genannt. Damit gibt sie nicht nur einen kritischen Kommentar zur vermeintlichen Erhabenheit männlicher Künstlergenies ab, sondern stellt auch Machtverhältnisse infrage. Was wird zu Kunst erklärt, was gilt als schön und wer bestimmt das? Welchen gesellschaftlichen Grenzen und Normen unterliegen Frauen? 

Malerin Kerstin Skringer liefert ein spannendes Spiel mit der Wahrnehmung

Um diese Fragen kreist die Ausstellung „Beauty on the Edge“, an der Daher zusammen mit drei Kolleginnen gearbeitet hat. Beteiligt war auch die Münchner Malerin Kerstin Skringer, 2015 mit dem Kunstpreis der Schwäbischen Kunstausstellung ausgezeichnet. Ihre Gemälde wirken wie unscharfe Fotografien. Mal legt sich ein transparenter Schleier über das Bild, mal wirkt es wie durch ein Wasserglas betrachtet. Nebulös, verschwommen, rätselhaft. Die Deutung überlässt Skringer dem Betrachtenden, und je nach Blickwinkel lassen sich immer neue Schimmer und Konturen erkennen. Ein spannendes Spiel mit der Wahrnehmung. Man will mehr wissen, über das, was sich hinter all den Farbflächen verbirgt. 

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Skringer verrät nur so viel: Ursprünglich waren auf den Bildern Brustimplantate zu sehen, die sie als junge Künstlerin während des Studiums gemalt hatte, mal großflächig als Ganzes, mal kleinteilig aus der Makroperspektive. Für die Ausstellung „Beauty on the Edge“ hat sie die alten Leinwände übermalt und, inspiriert von persönlichen Erlebnissen, neue Deutungsebenen hinzugefügt. Wie verblasste Erinnerungen überlagern sich Farbschichten und zeichnen ein neues Bild. „Wenn du einem Menschen gegenüberstehst, siehst du nicht, was er erlebt hat, welche Verletzungen er erfahren hat“, sagt Skringer. Der erste Blick verrät meist nicht viel über das, was dahinter liegt. Mit ihren Werken lenkt Skringer den Blick weg von der äußeren Erscheinung hin zum Inneren.

In ihren Videos hinterfragt Stefanie Sixt weibliche Schönheitsideale

Auch für die Augsburger Videokünstlerin Stefanie Sixt lässt sich Schönheit nicht auf Äußerlichkeiten reduzieren, sondern sie stecke vielmehr im Inneren, in der Verbindung des Selbst mit der Welt, wie sie sagt. Zufriedenheit finde sich nicht, indem man sich Botox spritzen oder die Brüste vergrößern lässt. Zwei Videoarbeiten hat sie für die Ausstellung in der Neuen Galerie im Höhmannhaus kreiert. Mal werden rot geschminkte Lippen deformiert und ausgediente Brustimplantate vor die Kamera gehalten, um das Dargestellte zu verfremden. Mal bröckelt förmlich die Fassade, wenn Sixt ihren Körper in Heilerde taucht und in Nahaufnahmen zeigt, wie die trockene Schicht Risse bekommt. Aufoktroyierte Schönheitsideale hinterfragen und Verletzungen offenbaren, die sich Frauen antun, um gesellschaftlichen Normen zu entsprechen, darum geht es Sixt. 

Die Fassade bröckelt: Für ein Video hat Sixt ihren Körper in Heilerde getaucht.
Foto: Stefanie Sixt

Den passenden Sound dazu hat die Wiener Komponistin Martina Claussen kreiert. Über acht Lautsprecher dringt ein Geräuschteppich, der mit den Werken zu verschmelzen scheint. Ein Jahr haben die Künstlerinnen an der Ausstellung gearbeitet. Entstanden ist eine spannende Gemeinschaftsarbeit, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven dem Thema Schönheit nähert, Rollenklischees hinterfragt und mit gesellschaftlichen Normen von Weiblichkeit bricht.

Sie haben die Ausstellung "Beauty on the Edge" konzipiert: (von links) Lyrikerin Lydia Daher, Komponistin Martina Claussen, Malerin Kerstin Skringer und Videokünstlerin Stefanie Sixt.
Foto: Felicitas Lachmayr
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