Summerstage-Festival: Dr. Alban und Blümchen versuchen die Wiederbelebung der 90er-Jahre
Von schwedischen Zahnärzten und deutschen Pop-Gewächsen: Eine Show am Gaswerk lässt die 90er auferstehen. Mit herzlichen, schrägen Momenten. Und Melancholie.
Geht’s hier zur Love-Parade? Ist das eine dieser Retro-Partys, bei denen sich Nostalgiker in ihre Disco-Jahre zurücktanzen? Die Temperatur jedenfalls, die im Festival-Gemenge vor dem Gaskessel köchelt, reicht schon an die Hitze in den Klubs heran, die sonst solche Partys bieten: Techno-Beats, 3500 Tanzwütige im Drehwurm-Modus unter freiem, blauem Himmel, in Neon-Klamotten und Pink. Diagnose: 90er-Party. Nur dass hier beim „Summerstage“-Festival eben die Originale auf der Bühne stehen. „Sing Hallelujah!“, so wird Dr. Alban sein Gebet in die Menge rufen. Und Blümchen, Jasmin Wagner, wird am Rad drehen: „Ich bin total verwirrt, ich werd’ verrückt, wenn’s heut’ passiert!“
Seifenblasen-Pop mit Ohrwurm-Wumms
Seifenblasen-Pop mit Ummmz-ummmz-ummmmz und Ohrwurm-Wumms: „Die 90er Live“ verspricht das Festival, gespickt mit Stars. Aber vorab eine nüchterne Bestandsaufnahme: Kein Promi, der in diesem Zirkus tourt, hat die Jahrtausendwende so ganz ohne kleine Kratzer auf der eigenen Karriere-Platte überstanden. Die Laufbahn stockte, größere Hits blieben aus, Bands trennten sich und die Musik fror ein in ihrem Stil, in der Zeitkapsel der 90er-Jahre. Aber jetzt, gut 30 Jahre nach dem Boom, machen sie gemeinsame Sache. Die Kräfte bündeln und sich auf Wanderschaft begeben, weil man solo vielleicht nicht mehr die allergrößten Hallen füllt? Clevere Taktik. Außerdem gilt der Sound der 90er wieder als kultig, in Mode. Und nun so ein Format – ist das ein Recycling einer vergangenen Zeit, ein auf- und abgebrühtes Best-of? Oder die Wiederbelebung einer Epoche von vermeintlicher Sorglosigkeit und Halligalli – mit ärztlichem Beistand?
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