Bayern: In den Parks wachsen die Müllberge
Die Parks in Bayern sind Magneten für Tausende von Menschen, die Tonnen von Müll hinterlassen. Regensburg hat sich etwas einfallen lassen, um die Auswüchse einzudämmen.
In der Sommersonne im Gras liegen, am Ufer des städtischen Flusses grillen und ein Picknick im Grünen: Bayerns Parks sind an sommerlichen Tagen Magneten für Tausende von Menschen - die Tonnen von Müll hinterlassen. In den vergangenen Jahren sind die Abfallberge stetig gewachsen, ergab eine Umfrage bei Stadtverwaltungen und Ämtern im Freistaat.
"Besonders schlimm ist es traditionell nach den schönen Wochenenden und im Frühsommer", sagt Jan Björn Potthast von der Bayerischen Schlösserverwaltung. Das Amt ist auch für den Englischen Garten in München zuständig. Im vergangenen Jahr seien dort 114 Tonnen und damit zehn Tonnen mehr Müll als noch 2008 eingesammelt worden.
Gerade an den Eingängen zur historischen Gartenanlage gebe es viele mehr als randvolle Abfalleimer, sagt Potthast. Dem Problem mit mehr Mülltonnen zu begegnen, sei aber kaum möglich. Da der Englische Garten ein Gartendenkmal sei, dürfe nur eine begrenzte Anzahl von Abfalleimern aufgestellt werden.
Auch in Würzburg kämpft die Stadt seit Jahren mit immer mehr Müll, der auf Wiesen oder in Parks liegen gelassen wird. Waren es im Jahr 2004 noch 84 Tonnen, die von Stadtmitarbeitern von den Grünflächen geholt werden mussten, werden es heuer hochgerechnet 105 Tonnen sein.
In Augsburg ist das "Niederlassen zum Alkoholgenuss" in den Grünanlagen seit zwei Jahren verboten, um die Auswüchse in den Parks einzudämmen. Die Stadt muss dennoch viel Abfall kehren. "Besonders schlimm ist es, wenn zwei Faktoren zusammenkommen: schönes Wetter und eine Veranstaltung in der Innenstadt", sagt Umweltreferent Rainer Schaal.
In Regensburg kennt man die Müllprobleme zur Genüge. Weil viele der nächtlichen Partyfans das historische Zentrum an den Wochenenden in eine wilde Müllkippe verwandeln, hat die Stadt vor einer Woche zu einer drastischen Maßnahme gegriffen: Die Mitarbeiter der Stadtreinigung kippten den an nur einem Morgen eingesammelten Abfall einfach vor das Alte Rathaus - es gab einen stattlichen Berg von leeren Bechern, Flaschen und Pizzaschachteln.
"Mit der Aktion wollten wir darauf aufmerksam machen, wie viel Müll jede Nacht liegen bleibt und was das kostet", erklärte Bürgermeister Joachim Wolbergs (SPD). Die Stadtverwaltung hat nun mit mehreren Gastronomen eine Kampagne gestartet. dpa
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