Augsburg ist Heimat der Umwelttechnik
So bekannt wie die Puppenkiste ist Kumas, das Kompetenzzentrum Umwelt mit Sitz in Augsburg, noch nicht. Aber in der Szene hat der Name einen guten Klang, und die 200 Mitglieder (Firmen, Kommunen, Forschungseinrichtungen) kommen längst nicht mehr nur aus Schwaben.
Angefangen hatte alles damit, dass die bayerische Staatsregierung, wie Umwelt-Staatssekretär Marcel Huber (CSU) beim Festakt sagte, "in Augsburg ein Umweltkompetenzzentrum für ganz Bayern" wollte. Dazu wurde Geld in die Region gepumpt, insgesamt 239 Millionen Euro, der größte Batzen für den Neubau des Landesamts für Umwelt in Augsburg.
Doch dann wurde die Region selbst aktiv. 1998 entstand der Förderverein Kompetenzzentrum Umwelt Augsburg-Schwaben, obwohl man damals noch, wie sich Regierungspräsident Ludwig Schmid erinnert, "ein bisschen ratlos" war. Zunächst gaben Vertreter der Verwaltung den Ton an: Vorsitzender wurde der damalige Augsburger Oberbürgermeister Peter Menacher, Geschäftsführer der vom Umweltministerium ausgeliehene Beamte Stephan Winter (heute Bürgermeister von Mindelheim). Doch schon bald übernahmen Männer der Wirtschaft das Kommando: Seit sechs Jahren führt Hermann Teufel, Chef der Servicegesellschaft für den Industriepark Gersthofen, den Verein, Geschäftsführer wurde Egon Beckord, der von der Industrie- und Handelskammer kam.
Unter diesem Duo wuchs Kumas so prächtig, dass es den Zusatz "Augsburg-Schwaben" abstreifen konnte. Zwar schlägt das Herz des Vereins weiter in der Region, aber er sieht sich als Interessenvertreter der Umwelttechnik in ganz Bayern und darüber hinaus. "Wir sind ein starkes Netzwerk mit umfangreichem Serviceangebot", hob Teufel in der Feierstunde hervor.
Zum 10-jährigen Bestehen konnten die Kumas-Verantwortlichen überdies stolz darauf hinweisen, dass sie seit Langem kein Geld mehr vom Staat erhalten, sondern nur von ihren Mitgliedern getragen werden, deren Nutzen sie verpflichtet sind. Beim Festakt gab es lobende Worte. Regierungspräsident Schmid sprach von einer "Erfolgsgeschichte", Staatssekretär Huber meinte: "Machen S¿ weiter so!"
Wie tief das Kumas-Anliegen inzwischen verankert ist, zeigte der Festvortrag des Kosmetikunternehmers Michael Grandel. Nachhaltiges Wirtschaften, so führte er aus, sei "ein Megatrend, an dem kein Unternehmen mehr vorbeikommt".
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