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  3. Bischof Mixa: Watschn kann er nicht mehr ausschließen

Bischof Mixa
16.04.2010

Watschn kann er nicht mehr ausschließen

Bischof Walter Mixa
Foto: DPA

Nach wochenlangem Bestreiten hat Bischof Walter Mixa eingeräumt, als Stadtpfarrer in Schrobenhausen Schüler geohrfeigt zu haben. Von Daniel Wirsching

"Bischof Mixa hat gelogen, und dafür muss er vor Gott Rechenschaft ablegen", sagt Monika Bernhard (47) im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie ist eines von inzwischen sieben ehemaligen Heimkindern des Kinder- und Jugendhilfezentrums St. Josef in Schrobenhausen, die dem damaligen Stadtpfarrer Walter Mixa (1975 bis 1996) vorwerfen, er habe sie geschlagen.

Monika Bernhard hatte ihre Vorwürfe mit einer eidesstattlichen Versicherung bekräftigt, Glauben schenken wollte ihr deshalb noch lange nicht jeder. Am Freitag teilte Mixa schließlich mit - nachdem er wochenlang seine Unschuld beteuert hatte: "Wenn jetzt das Thema auf die Frage nach Ohrfeigen zugespitzt wird, will ich ganz ehrlich sagen, dass ich (...) die eine oder andere Watschn von vor 20 oder 30 Jahren natürlich nicht ausschließen kann." Dies sei damals vollkommen normal gewesen und alle Lehrer und Schüler dieser Generation wüssten das auch. Schwere "Gewalt gegen Kinder und Jugendliche" bestreitet er nach wie vor.

Monika Bernhard ist überrascht, als sie davon hört. Nur allzu gut erinnert sie sich an ganz andere Töne. In einem Interview hatte Mixa am 4. April gesagt: "Ein Priester muss gewaltlos sein. Ich habe mich daran immer gehalten. Deshalb habe ich zu den Vorwürfen, die aktuell gegen mich erhoben werden, ein reines Herz." Und auf die Nachfrage: "Waren Sie gewalttätig?", antwortete er: "Nein. Die erhobenen Vorwürfe erschüttern mich, weil ich zu keiner Zeit körperliche Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in irgendeiner Form angewandt habe."

Monika Bernhard, die in Augsburg wohnt, fordert nun - wie einige namhafte Politiker - den Rücktritt des Augsburger Bischofs. Im Namen jener bis Freitag sechs Heimkinder, die eidesstattliche Versicherungen abgegeben hatten, lehnte sie ein weiter bestehendes Gesprächsangebot von Mixa ab.

Kurz nach dessen Eingeständnis stellte der Ingolstädter Rechtsanwalt Sebastian Knott im Pfarrsaal von St. Jakob in Schrobenhausen seinen Zwischenbericht vor. Knott untersucht im Auftrag des Kinderheimträgers Katholische Waisenhausstiftung Schrobenhausen die Misshandlungsvorwürfe gegen Mixa und die bis 1990 pädagogisch verantwortlichen Mallersdorfer Schwestern. Er spricht von "einzelfallbezogenen, nichtsdestoweniger unzulässigen Tätlichkeiten". Von einer "Kultur des Prügelns" oder "gar von Lust an der Gewalt motivierten Verletzungen" gehe er aufgrund seiner Erkenntnisse nicht aus. Gleichwohl führt Knott in seinem Bericht mehrere Vorfälle an, die auch das Jahr 2010 betreffen.

Die beiden Nonnen, die unter anderem bereits Monika Bernhard misshandelt haben sollen, werden beschuldigt, Kinder auf Kopf und Gesäß geschlagen zu haben. Ein Betroffener, der von 1990 bis 1997 im Heim lebte, schilderte Knott in einer E-Mail, dass Mixa ihn geohrfeigt habe und dass Schläge als Erziehungsmaßnahme durch die anwesenden Schwestern "zweifelsfrei zutreffend" seien. Die Schwestern bleiben laut einem Ordenssprecher beurlaubt. "Sie werden, wie es aussieht, nicht mehr im Schrobenhausener Kinderheim pädagogisch tätig sein", sagte er auf Anfrage. Da der Orden derzeit nicht über die personellen Ressourcen verfüge, werden auch keine anderen Schwestern als Erzieherinnen im Kinderheim arbeiten, fügte er hinzu.

Knott bestätigte überdies Berichte unserer Zeitung, denen zufolge Mixa von den Nonnen geholt worden ist, wenn es galt, ein Heimkind zur Ordnung zu rufen. Bei diesen Gesprächen war er offensichtlich allein mit dem jeweiligen Heimkind in einem Raum. Dabei soll es zu körperlichen Züchtigungen mithilfe eines Kochlöffels und eines Teppichklopfers gekommen sein. Während Mixa stets betonen ließ, er sei nicht erzieherisch tätig gewesen, heißt es im Zwischenbericht von Sonderermittler Knott: "Nach derzeitigem Erkenntnisstand wurden besonders auffällige Kinder dem Pfarrer vorgestellt, welcher folglich unter vier Augen ein Erziehungsgespräch führte." Ob es dabei immer zwangsläufig zu Tätlichkeiten gekommen sei, könne er allerdings nicht sagen.

Zudem bestätigte Knott, dass Mixa als Stiftungsratsvorsitzender der Waisenhausstiftung Gelder satzungswidrig verwendet hat. Das hatte unsere Zeitung exklusiv berichtet. Mixa räumte daraufhin Fehler bei "finanztechnischen Fragen" ein. Gleichzeitig teilte das Bistum mit, es sei zu "unklaren Zuordnungen von Ausstattungsgegenständen zwischen der Waisenhausstiftung und der Pfarrkirchenstiftung gekommen". Die Vielzahl der Fälle, darunter ein Kupferstich für 43 000 Mark, die Knott sammelte und anhand von Belegen nachweisen kann, lässt diese Begründung als unwahrscheinlich erscheinen.

Eine Auswahl aus dem Bericht:

Uhrenreparatur 1996 und 1997 bezahlt die Waisenhausstiftung Uhrenreparaturen für Mixa, der zu dieser Zeit schon Bischof von Eichstätt ist. Gesamtaufwand: 940,46 Mark.

Bischofsring Eine Rechnung vom 26. Juli 1996 in Höhe von "(inkl. Skonto) brutto 3854,34 Mark" für seinen Bischofsring - bezahlt von der Waisenhausstiftung, obwohl die Rechnung an das Pfarramt ging. Nachforschungen Knotts ergaben, dass es sich wohl um ein Abschiedsgeschenk an den scheidenden Pfarrer Mixa handelte. Ob der Stiftungsrat den Kauf abgesegnet hat, ist noch ungewiss.

Teppich Wie berichtet, wurde mit Stiftungsgeldern ein Teppich (im Zwischenbericht ist von zwei Teppichen die Rede. Der Unterschied erklärt sich mit der Existenz zweier gleich aussehender Teile) für 18 000 Mark gekauft. Mixa erklärt in einem Schriftverkehr mit dem heutigen Stadtpfarrer Josef Beyrer, dass die Teppiche für den Theaterraum des Kinderheims angeschafft wurden und nur zu besonderen Gelegenheiten an die Pfarrei auszuleihen seien. Weil sie jedoch zu groß waren, lagen sie laut Knott niemals dort.

Wein In den Jahren 1993 bis 1996 wurde Wein im Wert von 5386,51 Mark ins Kinderheim geliefert. Wer den Wein bestellt und getrunken hat, ist unklar.

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