Bistum empfängt den neuen Bischof
Der Sachse Konrad Zdarsa wird am Samstag im Mariendom feierlich in das Amt des Augsburger Oberhirten eingeführt. Der Festtag wird drei Schauplätze haben. Von Alois Knoller
Augsburg Der neue Augsburger Bischof Konrad Zdarsa tritt am Samstag sein Amt an. Feierlich wird der 66-Jährige im Mariendom zu seinem Bischofsstuhl geführt. Damit übernimmt er offiziell die Leitung der Diözese, wozu der bisherige Oberhirte von Görlitz bereits am 8. Juli ernannt worden ist. Die späten bayerischen Sommerferien und der gedrängte Terminkalender des Münchner Erzbischofs Reinhard Marx hatten keinen früheren Termin zugelassen.
Immerhin blieb auf diese Weise den Organisatoren der Diözese, Maria-Anna Immerz und Robert Ochs, mehr Zeit zur Vorbereitung des festlichen Tages. Er wird drei Schauplätze haben: den Dom, die Straße hinauf zur Basilika St. Ulrich und Afra und schließlich das Tagungszentrum Haus St. Ulrich.
Gläubige versprechen ihre Treue
Unter den Klängen einer Musikkapelle zieht Bischof Zdarsa, begleitet vom Apostolischen Nuntius Jean-Claude Périsset, Erzbischof Marx und weiteren Bischöfen, um 9.50 Uhr von seinem Palais in die Kathedralkirche ein. Dort folgt ein symbolträchtiges Ritual: Der päpstliche Nuntius überreicht dem Dompropst, zurzeit Weihbischof Anton Losinger, die Ernennungsurkunde des neuen Diözesanbischofs. Sie wird verlesen und bei der Statue des Bistumspatrons Sankt Ulrich abgelegt. Dann geleiten der Nuntius und der Münchner Erzbischof den Mitbruder zum Bischofsstuhl. Außerdem übergibt der Nuntius den Hirtenstab an Zdarsa. Dem neuen Bischof bekunden daraufhin Kleriker und Gläubige mit Handschlag ihre Treue, Ehrfurcht und Gehorsam.
In der Messe, die vom Bayerischen Fernsehen in voller Länge live übertragen wird, hält Zdarsa seine Antrittspredigt, die Schwerpunkte seines künftigen bischöflichen Handelns benennen dürfte. Gaben aus allen acht Regionen des Bistums werden zum Altar gebracht, darunter Allgäuer Käse, eine Arbeit aus der Behindertenwerkstatt Ursberg, ein Stein aus dem Ries und eine getöpferte Zirbelnuss aus Augsburg. Gesammelt wird im Gottesdienst auf Wunsch des neuen Bischofs für den Hilfsfonds Pro Vita für schwangere Frauen und junge Familien und für die Sozialarbeit an wohnungslosen Frauen, Kindern und Männern.
Mixa nicht auf der Gästeliste
Zahlreiche Bischöfe werden an der Amtseinführung teilnehmen. Am Altar stehen auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, Bischof Joseph Zziwa aus der Partnerdiözese Mityana in Uganda und der frühere Augsburger Bischof Viktor Josef Dammertz (1993 - 2004). Zdarsas Vorgänger, der zurückgetretene Bischof Walter Mixa, steht nicht auf der Gästeliste.
Damit der neue Bischof, der aus Sachsen kommt, sein bayerisch-schwäbisches Bistum kennenlernt, legt er nach der feierlichen Einführung einen "Stationenweg" durch seine Bischofsstadt zurück. Alle möglichen Gruppen, Initiativen und Institutionen, vom Schulwerk bis zur Ehe- und Familienseelsorge, vom Landvolk bis Citykirche, stellen sich Zdarsa auf dem Weg als Teil der lebendigen Kirche von Augsburg vor. "Bischof Zdarsa wird nicht überall stehen bleiben können, aber er wird an keiner Station einfach vorbeilaufen", stellt sich Pater Gerhard Eberts, der Medienkoordinator des Bistums, den Ablauf im engen Zeitkorsett vor.
Denn um 14 Uhr geht es schon im Haus St. Ulrich mit einem "Fest der Begegnung" weiter. Ursula Heller vom Bayerischen Rundfunk wird den bunten Reigen an Interviews, Liedern, Sketchen, Theater und Kurzfilm moderieren. Zdarsa soll seine Gläubigen und die Gläubigen ihren neuen Bischof besser kennenlernen. Kommen darf grundsätzlich jeder zu der Amtseinführung. Im Dom wird es allerdings keinen Sitzplatz geben und im Haus St. Ulrich nur den Blick auf eine Leinwand. Von Alois Knoller
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