Polizei findet Nazi-Symbole beim Todes-Geisterfahrer
Nach dem Drama in Kitzingen, bei dem ein Elternpaar tot aufgefunden wurde, steht der 17-jährige Sohn noch immer unter Tatverdacht. Die Polizei hat jetzt Nazi-Symbole immer Zimmer des Jugendlichen gefunden.
Nach dem Familiendrama mit drei Toten in Unterfranken bekommt das Bild des mutmaßlichen Täters Konturen, das Motiv für die Bluttat liegt aber weiterhin im Dunkeln: Im Zimmer des 17-Jährigen, der Erkenntnissen zufolge seine Eltern umgebracht hat und bei einer Geisterfahrt danach selbst zu Tode kam, fanden Polizisten Nazi-Symbole.
"An mehreren Stellen waren Hakenkreuze an den Wänden aufgesprüht und auch eine Reichskriegsflagge aufgehängt", teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Mittwoch in Würzburg mit.
Die mutmaßliche Tatwaffe entdeckten die Beamten ebenfalls in dem Haus in Kitzingen. Derzeit begutachte man persönliche Gegenstände des Jugendlichen, um weitere Hinweise auf das Persönlichkeitsbild des mutmaßlichen Täters zu bekommen, sagte ein Polizei-Sprecher. Möglicherweise lasse sich daraus ein Motiv ableiten. Am Mittwoch begann zudem die Obduktion der drei Leichen.
Wegen Streitigkeiten in der Familie hatte die Polizei bereits früher eingreifen müssen. Zuletzt ist ein Polizeieinsatz vom Januar 2010 registriert. Vor drei Jahren soll der damals 14 Jahre alte Sohn einen Mitschüler gebeten haben, ihm ein Messer zu besorgen. Die Schulleitung hatte deshalb die Polizei verständigt. Das Jugendamt soll daraufhin dafür gesorgt haben, dass die Familie "professionelle Hilfe" bekam.
Nach den ersten Ermittlungsergebnissen der Polizei hatte der 17- Jährige seine Eltern getötet und war dann in der Nacht zum Dienstag als Geisterfahrer auf die Autobahn 7 gerast. Dort starb er bei einem Zusammenprall mit einem Lkw. Im Auto des Vaters, mit dem er gefahren war, entdeckte die Polizei zudem ein Beil, ein Messer und einen Schraubenzieher. dpa
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