Frachtschiff sinkt binnen weniger Minuten
Ein rund 80 Meter langes Frachtschiff ist in Bamberg am Donnerstagvormittag im Rhein-Main-Donau-Kanal innerhalb weniger Minuten gesunken.
Der Unfall passierte mitten in einer Schleuse. Aus nicht geklärten Gründen gab es einen Wassereinbruch im Schiff, wie die Polizei mitteilte. Binnen weniger Minuten ging der Frachter komplett unter und blockiert nun den gesamten Schiffsverkehr auf der wichtigen Wasserstraße.
Zwei Besatzungsmitglieder wurden von einem zweiten Frachtschiff, das hinter dem havarierten Schiff in der Schleuse liegt, aus dem Wasser gefischt. Der 51 Jahre alte deutsche Kapitän des Unglücksschiffs aus Duisburg musste mit einer starken Unterkühlung ins Krankenhaus gebracht werden. Ein Matrose, der von Bord auf eine Nottreppe der Schleuse sprang, blieb unverletzt. Der Frachter hat 1000 Tonnen des Minerals Magnesit-Spat geladen. Aus dem gesunkenen Schiff trat Öl aus.
Die Bergung gestaltet sich äußerst kompliziert. Experten des Wasser- und Schifffahrtsamts, der Wasserschutzpolizei und der Stadtverwaltung berieten über die Möglichkeiten. Wegen einer Baustelle direkt an der Schleuse sei es schwierig, schweres Gerät zur Unglücksstelle zu bringen. Auf beiden Seiten der Schleuse stauten sich bereits Frachtschiffe.
Zunächst wollen die Experten das mit in der Schleuse festsitzende zweite Schiff befreien. Dazu soll der Wasserstand im Schleusenbecken so weit erhöht werden, dass das Schiff über den versunkenen Frachter hinweg fahren kann. Die Behörden erwarten, dass die Bergungsarbeiten mindestens einen Tag dauern werden.
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