Brand in Kloster - 100-jähriger Mönch lebensgefährlich verletzt
Der wohl älteste Franziskanermönch Deutschlands ringt nach einem Brand im Füssener Kloster mit dem Tod. Über die Brandursache wird noch gerätselt.
Insgesamt wurden bei dem Feuer, das am frühen Sonntagmorgen ausgebrochen war, zwölf Personen verletzt, berichtet die Polizei. Ein 100-jähriger Klosterbruder erlitt so schwere Brandverletzungen, dass er in Lebensgefahr schwebt. Er wurde mit dem Rettungshubschrauber in die Unfallklinik nach Murnau geflogen.
Alle zehn Bewohner des Klosters wurden aus dem brennenden Gebäude gerettet - zum Teil wurden sie mit Feuerwehrleitern in Sicherheit gebracht. Fünf Ordensbrüder kamen mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus. Außerdem wurden ein Feuerwehrmann und eine Polizistin leicht verletzt.
Suche nach Glutnestern
Inzwischen ist der Brand gelöscht. Die Einsatzkräfte suchen aber in dem alten Gebäude noch nach Glutnestern. Dabei ist auch ein Hubschrauber mit einer Wärmebildkamera im Einsatz. Unklar ist, ob eine defekte Heizdecke oder eine Kerze den Brand ausgelöst haben.
Nach Angaben der Polizei war das Feuer am Sonntag kurz vor 6.30 Uhr im Wohnbereich des Konvents ausgebrochen, vermutlich im Zimmer des 100-Jährigen. Den Schaden am historischen Klostergebäude bezifferte die Polizei mit rund 100.000 Euro. Jedoch seien auch kunsthistorische Gegenstände wie Gemälde und Ikonen beschädigt worden, so dass der Gesamtschaden deutlich höher sein dürfte, sagte ein Polizeisprecher. Die Klosterkirche wurde nicht beschädigt.
Rund 170 Einsatzkräfte waren vor Ort. Sie konnten drei Mönche über Feuerwehrleitern retten und verhindern, dass sich die Flammen ausbreiteten.
Kloster 1628 errichtet
Das Kloster wurde nach Angaben des Ordens 1628 auf Wunsch Füssener Bürger errichtet. 1836 wurde der Konvent in die bayerische Franziskanerprovinz aufgenommen. 1979 übernahm die Diözese Augsburg das Eigentumsrecht und renovierte Kloster und Kirche. Heute ist der Konvent den Angaben zufolge wegen seiner baulichen Beschaffenheit ein bevorzugter Lebensort für ältere Mitbrüder, die dort ihren Lebensabend verbringen. mit dpa
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