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Kabarett
01.09.2016

Georg Ringsgwandl: "Tief drinnen bin ich ein Krattler"

Georg Ringsgwandl hat ein neues Album.
Foto: Ralf Lienert

Georg Ringsgwandl machte mit schrillen Auftritten auf sich aufmerksam. Sein neues Album durchzieht die Gelassenheit eines erfahrenen Musikers - und die Rückkehr zu alter Sehnsucht.

Wo halten Sie sich gerade auf, Herr Ringsgwandl?

Ringsgwandl: Ich bin in München-Untersendling – in dem Wohnzimmer, in dem wir die neue Platte aufgenommen haben.

Wie kamen Sie auf diesen Ort?

Ringsgwandl: Gnadenloserweise ist es so, dass es die Wohnung einer meiner drei Töchter ist. Insofern hatten wir erleichterten Zugang.

Was hat Ihre Tochter davon gehalten?

Ringsgwandl: Sie hat die Stirn gerunzelt. Sie ist auch etwas säuberlicher als ich. In dem Wohnzimmer hat’s ausgeschaut wie in einem Möbellager. Kabel sind in die Küche gegangen, wo der Toningenieur saß. Aber sie hat das letztlich alles toleriert. Und da wir eh in Zimmerlautstärke gespielt haben, gab’s auch keine Beschwerden von den Nachbarn.

Schon länger wollten Sie Lieder mit unverstärkten Instrumenten aufnehmen. Warum machen Sie es jetzt erst?

Ringsgwandl: Die Idee dazu hatte ich eigentlich schon vor 15 Jahren. Aber man braucht die richtigen Mitspieler dazu, die ich in meiner Band gefunden habe. Musikalisch glauben wir an die gleiche Religion: Das ist der amerikanische Süden. Die Idee war, die möglichst unfrisierte ursprüngliche Musik zu spielen. Das mag sich einfach anhören, ist es aber nicht. Wir haben den Sound von Akustikgitarre, Mandoline, Dobro und Kontrabass erst in den letzten beiden Jahren so weiterentwickelt, dass man das feine Instrumentarium zum Klingen bringt und es sich nicht nur wie eine amateurhafte Zupferei anhört. Ab Mitte 2015 habe ich intensiver Songs geschrieben. Das alles kostet mehr Vorbereitung und Erfahrung, als man denkt. Am Schluss soll es sich so einfach anhören, dass man das Gefühl bekommt, jeder X-Beliebige könnte zur Gitarre greifen und spielen.

Georg Ringsgwandls erstes Instrument war die Zither

Was bedeutet dieses Akustik-Projekt für Sie?

Ringsgwandl: Jahrhundertealte Instrumente in normaler Raumlautstärke entwickeln einen ungeheuren Klangreichtum. Den hat man nicht, wenn eine Rockband loslegt. Und dann ist es so, dass ich letztlich aus der Welt der Stubenmusik komme. Das erste Instrument, was ich gelernt habe, war die Zither mit acht Jahren. Das Musizieren, aus dem die amerikanische Popmusik hervorgegangen ist, war relativ nah an der europäischen Stubenmusik.

Also zurück zu den Wurzeln?

Ringsgwandl: Das ist ein großes Wort. Es ist mit den ganzen Erfahrungen aus drei Jahrzehnten eher die Rückkehr zu einer alten Sehnsucht.

„Woanders“ heißt das Album. Aber Sie leben gerne in Bayern, haben zwei Wohnorte in München und am Staffelsee. Sind Sie heimatverbunden?

Ringsgwandl: Ich bin sehr verwurzelt. Südbayern ist meine Heimat, das spüre ich, wenngleich ich immer eine gewisse Distanz habe. Das hängt mit meiner Kindheit zusammen.

Meinen Sie den kriegsversehrten Vater, der ein völlig Anderer war, als er aus dem Krieg zurückkehrte? Meinen Sie die Schläge von ihm, seine Gewalttätigkeit?

Ringsgwandl: Ja. Ich bin in den 50er Jahren aufgewachsen in Reichenhall. Die Zeit war geprägt von den Schrecken des Krieges. Hunderttausenden ist es so ergangen wie mir. Wir sind äußerst streng erzogen worden. Gleichzeitig haben wir eine Freiheit erfahren, die heute nicht mehr vorstellbar ist. Auf einer Schotterstraße mit 20 Zentimeter tiefen Regenpfützen haben wir Schifferl fahren lassen. Nur alle halbe Stunde ist ein Auto vorbeigekommen. Wir haben im Wald gespielt, am Fluss. Das war Freiheit, Unberührtheit, Nichtgängelung. Wir mussten zum Essen zu Hause sein, weil wir sonst eine Watschn bekommen haben. Ansonsten hat sich kein Schwanz um uns gekümmert. Das war großartig. Aus diesen Erlebnissen schöpfe ich meinen Farbreichtum als Künstler.

Georg Ringsgwandls Wortwahl kann auch grob sein

Auch im neuen Album?

Ringsgwandl: Ja. Beim Stück „Krattla von Minga“ habe ich an was Bestimmtes gedacht. Die Geschichte spielt in der gesellschaftlichen Atmosphäre, in der ich aufgewachsen bin. Geographisch gibt’s dieses Scherbenviertel gar nicht. Alles, was ich später im Gymnasium, im Studium gelernt habe, deckt nicht zu, dass in der Tiefe meiner Persönlichkeit ein Krattler aus diesen Verhältnissen sitzt.

Wann und wie merken Sie das?

Ringsgwandl: Wenn ich mit meiner Frau spreche, die aus einem Hochakademikerhaushalt kommt, dann sind da Welten dazwischen. Wenn’s kritisch wird, kann meine Wortwahl grob sein. Meine Impulsivität in bestimmten Situationen ist rau und ungehobelt. Aber ich erkenne mehr Aspekte an einer Problematik als vor 20 Jahren und sehe die Dinge nicht nur aus meinem Blickwinkel.

Freuen Sie sich auf die Tournee, die in der kommenden Woche beginnt?

Ringsgwandl: Ich bin gelassener als früher. Vor mir liegt schöne Musik an schönen Orten mit einer klasse Band. Die Arbeit für das Album ist getan. Und jetzt kommt das Vergnügen.

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