Immer mehr Bayern leiden unter Rückenschmerzen
Die Zahl der Rückenleiden, die in Kliniken behandelt werden, nimmt in Bayern kontinuierlich zu. Das liegt vor allem am häufigen Sitzen. Aber auch Stress kann eine Ursache sein.
Bayern hat Rücken: Immer mehr Menschen im Freistaat lassen sich in Krankenhäusern wegen Rückenleiden und Krankheiten der Wirbelsäule stationär behandeln. Im Jahr 2014 verzeichnete das Landesamt für Statistik rund 110.000 solcher Eingriffe. Das sind 58,3 Prozent mehr Behandlungen als noch 2003. Keine schönen Neuigkeiten zum heutigen Tag der Rückengesundheit.
Ulrich Kuhnt, Vorstandsmitglied im Bundesverband deutscher Rückenschulen, überrascht das nicht. Es sei das Ergebnis verbesserter Operationstechniken und der Erwartungshaltung der Patienten, „möglichst schnell wieder schmerzfrei zu sein. In einer Leistungsgesellschaft hat man keine Geduld mit dem Rücken. Eine Operation verspricht sofortige Linderung.“ Dabei seien konservative Behandlungsmöglichkeiten eine nicht zu vernachlässigende Alternative.
Der Mensch sitze heute mehr, als er geht
Der moderne Mensch sitzt deutlich mehr, als er geht – ob im Auto oder vor dem Computer. Am Arbeitsplatz nimmt er oft eine einseitige Körperhaltung ein. Verdichtete Arbeitsabläufe erzeugten zudem Stress. Und der kann sich auf dem Rücken breitmachen. Denn die Muskelanspannung wird erhöht, was sich bei dauerhafter Belastung auf Bandscheiben und Wirbelgelenke negativ auswirkt.
Das Kreuz mit dem Kreuz ist nicht gerade ein Stimmungsaufheller. Das geht zu Lasten körperlicher Aktivität. „Man bewegt sich dann nicht so gern“, beschreibt Kuhnt „die Schleife nach unten“. Am Arbeitsplatz müsse daher neben der Ergonomie auch der Dynamik mehr Bedeutung zukommen. Das tut dem Rücken gut. Dazu gehört, sich der größten „Killer der Menschheit“, wie es ein britischer Wissenschaftler einmal formulierte, weniger zu bedienen. Wer diese bedrohlichen Gesellen sind? Bürostühle. Aufzüge.
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