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Interview
14.05.2018

Günther Maria Halmer - der ewige Tscharlie

Günther Maria Halmer steht seit Jahrzehnten vor der Kamera. Bekannt wurde er vor allem durch die Münchner G'schichten.
Foto: Imago

Viele kennen Günther Maria Halmer aus den Münchner G’schichten. Im Interview erzählt er, welche Bedeutung diese Rolle für ihn hatte und wie er zur Schauspielerei kam.

Sie spielten zuletzt im ZDF-Film „Wir lieben das Leben“ einen pensionierten Oberst, der nicht zum alten Eisen zählen will. Sie galten ja lange Jahre auch als nicht glattgebürsteter Typ. Gab es da Parallelen?

Günther Maria Halmer: Einen schwierigen Charakter zu spielen fällt mir tatsächlich nicht schwer. Außerdem war ich ja auch beim Militär und weiß darum: Ein Oberst, das ist schon wer. Drei Sterne, mit Eichenlaub, da steht man stramm. Und wenn so einer pensioniert wird, dann verliert er seine ganze Macht. Plötzlich sitzt der in seinem Häuserl und hat niemand mehr, dem er etwas befehlen kann. Ich persönlich brauche jedoch niemanden, dem ich etwas anschaffen kann.

Ich wusste gar nicht, dass Sie beim Militär waren.

Halmer: Doch, schon, leider sogar 18 Monate. Ich habe es allerdings nicht bis zum Oberst gebracht, bin nicht einmal Gefreiter geworden.

Was haben Sie ausgefressen?

Halmer: Ich war ständig im Arrest und bekam Disziplinarstrafen aufgebrummt. Dabei war ich kein böser Mensch. Doch da genügte es schon, dass die Schuhe nicht ordentlich geputzt waren. Wegen solcher Sachen konnten die einem das Wochenende versauen.

Der Oberst im Film wurde in eine Seniorenresidenz abgeschoben. Haben Sie eigentlich schon mal über Fragen des späten Alters nachgedacht?

Halmer: Ja, das hat sehr viel mit Einsamkeit zu tun. Es gibt nur wenige, die sich bewusst zurückziehen und kauzig weiterleben. Mich überrascht das Alter nicht. Manchmal denke ich mir, wenn ich mal wieder was vergessen habe: Hoppla, ist das schon Alzheimer? Auch vor Krebs hat man natürlich Angst.

Beschäftigten wir uns zu wenig mit dem Alter?

Halmer: Schwer zu sagen. Ich muss sagen, in meiner Jugend war mir das auch egal. Da dachte ich, wenn ich mich mal um die Rente kümmern muss, kann ich einpacken. Im Alter ist jedenfalls das Geld wichtiger, als es in der Jugend war. Damals hat man gut ausgeschaut, und die Frauen haben einen angelacht. Ja, das allein war schon Lebensqualität, wenn die Mädels einen angeschaut haben und man wusste: Bei der habe ich einen Schlag. Das fehlt im Alter.

Dafür hat man mehr Erfahrung. Als einer der wenigen deutschen Schauspieler haben Sie in Hollywood Filmpraxis gesammelt in modernen Klassikern wie „Gandhi“ oder „Sophies Entscheidung“. Was hieß das rückblickend für Sie?

Halmer: Na ja, Hollywood, das klingt so groß. Wissen Sie, diese Rollen wurden in Deutschland besetzt. Insofern habe ich keine Hollywood-Erfahrungen. Aber Sie haben Recht, das waren Hollywood-Filme. Da gibt es mehr Interesse, da kommen internationale Journalisten, das ist eine ganz andere Wirkung. Alles eine viel größere Sache!

Waren diese Filme wichtig für Sie?

Halmer: Es waren schon wichtige Erfahrungen, und all diese Erfahrung baue ich in neue Rollen ein. Der Vorteil, schon mal dabei gewesen zu sein, bedeutet für mich auch: Mich würde ein neuer Hollywood-Film nicht erschrecken. Beim ersten Mal ist man aufgeregt. So habe ich zu vielen Dingen im Leben eine gelassenere Haltung bekommen.

Für viele sind Sie noch immer der Tscharlie aus den „Münchner Geschichten“. Dabei standen Sie seit dem ersten großen TV-Erfolg in den 1970ern für mehr als 120 Fernseh- und Kinofilme vor der Kamera. Nervt das?

Halmer: Na ja, es hat mich kurz genervt, weil man mich in eine Schublade steckte. Jetzt, nach so viel Jahren kommt mir das vor wie das Lied „Marmor, Stein und Eisen bricht“.

Inwiefern?

Halmer: Da können alle Leute, die damals schon gelebt haben, gleich mitsingen. Und so ist bei mir der Tscharlie. Das ist okay. Wenn ich mit meinem weißen Haar und meinen 75 Jahren noch als Tscharlie erkannt werde, dann ist das doch schon ein Kompliment an sich.

Was war diese Rolle rückblickend für Sie?

Halmer: Das war eine Erweckung. Ich bin aus der Anonymität der Schauspielschule in ein bayerisches Rampenlicht geraten. Man hat aber relativ schnell erkennen können, dass das ein begrenzter Ruhm ist. Denn wenn ich nach Schwaben zu meiner Frau gefahren bin, dann war der Bekanntheitsgrad gleich weg. Aber das war mir immer klar.

Könnten Sie sich einen Film oder eine Serie über den alten Tscharlie vorstellen, den vom Leben gezeichneten Filou, die Fortsetzung der letzten Folge, nur 30 Jahre später?

Halmer: Das habe ich damals in der Tat mit dem Regisseur Helmut Dietl erörtert. Was wird jetzt der Tscharlie? Ein ewiger Loser oder ein Spießer? Kurz vor seinem Tod habe ich dem Dietl noch den Vorschlag gemacht, dass er einen Altersheim-Film machen soll, wo alle seine Filmfiguren wieder auftauchen. Ob die Senta Berger oder die Michaela May, und so, dass man die Grundcharakterzüge ihrer Figuren wieder erkennt. Das hat Dietl interessiert. Er war sofort Feuer und Flamme. Er hat mich mehrfach angerufen, ich solle ihm Ideen liefern. Leider ging es dann schnell mit ihm zu Ende.

Worüber haben Sie sich mit Dietl unterhalten?

Halmer: Über alte Geschichten, auch über den Ritt durchs Siegestor damals. Wir waren zwei alte Männer und schwelgten in Erinnerung an eine schöne Zeit. Das hat mich schon getroffen, den vom Tode gezeichneten Mann zu sehen.

Zurück in Ihre Jugendjahre. Sie sind nach ihrer Schulzeit erst mal nach Kanada, um in einem Asbestbergwerk zu arbeiten. Welcher Teufel hat Sie denn da geritten?

Halmer: Ich bin halt rausgeflogen aus dem Gymnasium, dann versuchte ich es beim Militär. Ich war eine Art verlorener Sohn auf der Suche. Zur Bank wollte ich nicht. Und Hotelfach? Da habe ich auch Schiffbruch erlitten, weil die Leute sagten, den können wir nicht gebrauchen. Dann hörte ich, jemand wandert nach Kanada aus. So stellte sich mir die Frage: Vielleicht muss ich dahin, um nicht so ein Loser zu sein.

Und, wie war es dann?

Halmer: In Kanada war aber plötzlich im wahrsten Sinne des Wortes ka na da. Und am Arbeitsamt geben sie einem ein Ticket für einen Job. Da bin ich dann hin, hatte aber immer noch keine rechte Ahnung, und am Ende stellte sich heraus, dass es ein Asbestbergwerk war. Andererseits war das für mich Glück, denn da traf ich einen Österreicher, der sagte, er will Schauspieler werden. Und mir fiel auch plötzlich auf: Das wäre mein Beruf. So war das. Und vier Jahre später war ich dann der Tscharlie.

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