Immer mehr Opfer
Ehemalige Schüler von Heilig Kreuz Donauwörth schildern brutale Erlebnisse
Seit jetzt bekannt wurde, dass von den 50er Jahren bis in die 90er hinein Schüler in Internat und Knabenrealschule Heilig Kreuz Donauwörth Gewalt erleiden mussten, werden immer mehr Fälle publik. Betroffene melden sich bei unserer Zeitung, um zu erzählen, was sie erlebt haben und seit Jahrzehnten unbewältigt mit sich herumtragen.
Sie erheben Vorwürfe gegen mehrere Patres und weltliche Pädagogen – auch Schulleiter –, vor allem aber gegen einen Musiklehrer, der die Buben aus nichtigen Anlässen heraus mit brutaler körperlicher Gewalt gezüchtigt haben soll. Ein heute 70-Jähriger schildert beispielsweise, der Lehrer habe in einer Chorprobe einen Tobsuchtsanfall bekommen und mit einem Elektrokabel so lange auf die Schüler eingeschlagen, bis alle Kinder am Boden gelegen seien. Er selbst, sagt der heutige Rentner, habe sich tot gestellt.
Von Ohrfeigen ist die Rede, nach denen die getroffene Stelle selbst abends noch taub gewesen sei. Von Schlägen wird berichtet, deren Wucht die Kinder zu Boden geworfen oder ins Klavier geschleudert habe. Aber auch verbale Demütigungen werden unserer Redaktion geschildert.
Betroffene, die das Gespräch suchen, können sich an den Missbrauchsbeauftragten der Herz-Jesu-Missionare wenden. Kontakt: Rechtsanwalt Florian Besold (Telefon 089/221154) in München.
Die Diskussion ist geschlossen.