Der Gauklerkönig kommt aus der Region
Der Barde Mik aus Graben (Landkreis Augsburg) ist der neue König der Gaukler von Kaltenberg.
Der Barde Mik ist der neue König der Gaukler von Kaltenberg. Er entschied mit 24,51 Prozent in einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit der französischen Kompanie Entr’Act (23,18) den zehnten Wettbewerb, ausgelobt von der Ritterturnier Veranstaltungs GmbH und der Augsburger Allgemeinen. Unterstützt wurde Mik, der in Graben im südlichen Landkreis Augsburg lebt, von Spielmann Danny, der im Vorjahr mit dem Duo Cantoris bereits den Titel holte.
Zusammen mit seiner Königlichen Hoheit, Luitpold Prinz von Bayern, schritt der stellvertretende Chefredakteur unserer Zeitung, Gerd Horseling, in die mit rund 9500 Zuschauern noch einmal gut gefüllte Arena zu Schloss Kaltenberg. Als er den vom Dießener Kunstschmied Marco Kiesel kreierten Gauklerstab an den Barden Mik übergab, jubelten diesem die Zuschauer zu, Spielmann Danny trat demonstrativ ein paar Schritte zurück. Denn er gehört eigentlich dem Vorjahressieger, den Spielleuten Cantoris, an, musste in diesem Jahr jedoch auf seinen Partner André Petzold verzichten. „Wir beschlossen erst kurz vor dem Turnier, als neues Duo aufzutreten.“
Wenn das Schlosstor zu ist, geht es richtig rund
Gesagt getan, trafen sich Mik, der in Kaltenberg seit drei Jahren einen festen Vertrag hat, und Danny, der bald auf ein Jahrzehnt Mittelalter auf dem Schloss im nördlichen Landkreis Landsberg zurückblickt, und klärten anhand einiger Lieder und Proben ab, ob „wir überhaupt zusammenpassten.“ Sympathisch war man sich ohnehin, doch musste es ja musikalisch stimmen. Es passte und so zogen sie durch die Gassen und Plätze des Mittelaltermarkts, oft zehn Stunden und mehr, denn – und, das wissen Insider, nach Schluss des großen Schlosstores geht es in den Lagern und Tavernen erst so richtig rund. Danny Wohlrab: „Daraus zieht man noch mehr Energie und Motivation. Das macht zudem riesig Spaß.“
So viel Spaß übrigens, dass durchaus auch Kollegen für die beiden ihre Stimmen abgaben. Das Klima untereinander ist enorm freundschaftlich, doch der Griff zum Gauklerstab entwickelt noch einmal ganz andere Kräfte. Barde Mik: „Der hat schon einen Stellenwert, weil er unter den Gauklern so etwas wie ein Qualitätssiegel ist.“ Auch bundesweit ist der Wettbewerb unserer Zeitung mittlerweile ein Begriff. Danny Wohlrab: „Als Gaukler von Kaltenberg hat man schon einen guten Ruf, als Gauklerkönig einen noch besseren.“ Werde er verpflichtet, werbe schon der eine oder andere Veranstalter mit ihm. Mik freute sich aber auch so wie „Bolle“, auch wenn das für einen gebürtigen Kemptener eigentlich ein eher ungewöhnlicher Ausdruck der Freude ist. Doch Mik, der inzwischen in Graben bei Schwabmünchen lebt, ist so richtig stolz, dass er und Danny mit ihrer Musik und den Blödeleien unter den Besuchern eine solche Wertschätzung erfahren haben.
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