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  3. Kartei der Not: „Komforthilfe“ gibt es nicht

Kartei der Not
16.03.2019

„Komforthilfe“ gibt es nicht

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Das Leserhilfswerk unserer Zeitung erreichten im vergangenen Jahr über 2000 Anträge auf Unterstützung. Doch für die Freigabe der Spendengelder gelten strenge Regeln

Gibt es die wirklich in unserer bunt schillernden Überflussgesellschaft – Menschen, denen es am Nötigsten fehlt? Die nicht genug Geld haben für Winterkleidung, für Heizöl, für Strom? Für die eine Reparatur von Herd oder Waschmaschine schlichtweg unbezahlbar ist? Ja, die gibt es. Und es werden immer mehr. Nur: Im Alltag werden diese Schicksale meist ausgeblendet. Wer finanziell am Abgrund steht, spricht nicht gern darüber.

Bei der Kartei der Not weiß man das nur zu gut. Exakt 2027-mal wurde das Leserhilfswerk unserer Zeitung 2018 um Unterstützung gebeten. „In der Mehrzahl der Fälle konnten wir rasch helfen“, sagt Arnd Hansen, der Geschäftsführer der Stiftung. Insgesamt gewährte das Hilfswerk den Betroffenen Unterstützung in Höhe von rund einer Million Euro. Eine Million Euro, die Menschen aus der Region für die gute Sache gespendet haben.

Die schwerbehinderte Gertrud M. haucht dieser Statistik Leben ein. Die 76-Jährige muss mit einer kleinen Rente und ergänzenden Sozialleistungen klarkommen. Sie hat einen Schlaganfall erlitten und wurde zweimal am Wirbelkanal operiert. Zudem leidet sie an Arthrose und Asthma und ist seit mehreren Fußoperationen auf orthopädische Schuhe angewiesen. Ein neues Paar als Ersatz für ihre abgetragenen Winterschuhe waren für die 76-Jährige unerschwinglich. Die Kartei der Not sprang hier in die Bresche. So wie im Fall des selbstständigen Handwerkers Peter F., der nach einem Arbeitsunfall und zwei Herzinfarkten das Brennholz für seinen Ofen nicht mehr bezahlen konnte. Dank des Leserhilfswerks kann der 65-Jährige nun die Wohnung heizen. Der alleinerziehenden Mutter von vier Kindern verhalf die Kartei der Not zum eigenen Bett. Die 45-Jährige hatte zuvor auf einer ausklappbaren Eckcouch geschlafen.

Die Liste der Empfänger ließe sich beliebig fortsetzen. Sie ist nicht nur lang – sie ist mit Blick auf die Schicksale dahinter auch vielfältig. Auffällig ist dabei: „Es passiert oft schnell, dass Menschen trotz vielfältiger staatlicher Sicherungssysteme plötzlich vor dem Nichts stehen“, sagt Arnd Hansen. Oft sind Behinderung, Erkrankung, Trennung, Unfall oder der Tod von Angehörigen der Auslöser. „Ist der Faden erst einmal gerissen, kommen viele ohne Hilfe nicht aus ihrer Notlage heraus.“

Dies ist umso gravierender, als inzwischen in über 50 Prozent der Fälle auch Kinder betroffen sind. „Die Not hat sich verändert“, ist der Eindruck von Ellinor Scherer. Sie ist Vorsitzende des sechsköpfigen Kuratoriums, das regelmäßig über die Freigabe von Spenden entscheidet. „Markant ist die steigende Zahl von Alleinerziehenden. Aber auch die von psychisch Kranken und älteren Menschen.“ Sie besäßen meist keine Ersparnisse, das Geld reiche trotz größter Sparsamkeit nicht, um rasant steigende Mieten oder die Lebenshaltungskosten zu bestreiten.

Eines ist bei allen Entscheidungen oberstes Gebot: der sorgsame Umgang mit den Spendengeldern. „Es geht hier nie um Komforthilfe, sondern immer um das wirklich Nötige“, erläutert Geschäftsführer Hansen. Und auch das gewähre die Kartei der Not erst nach genauer Klärung der Bedürftigkeit und der Frage, ob die Notlage tatsächlich unverschuldet eingetreten ist.

Dazu müssen Einkommen und Vermögenssituation offengelegt werden. Zudem darf Hilfe laut Satzung nur an Menschen aus dem Verbreitungsgebiet der Augsburger Allgemeinen/Allgäuer Zeitung gehen. Und noch etwas ist klar geregelt: Der Antrag muss gemeinsam mit sozialen oder kommunalen Beratungsstellen vor Ort gestellt werden. „Die sind unsere erste Prüfinstanz“, sagt Hansen. „Sie kennen die Situation der Betroffenen am besten.“ Oft stellt sich dabei heraus, dass mehr als nur finanzieller Beistand nötig ist – etwa medizinische und pflegerische Maßnahmen, Schuldnerberatung oder seelische Hilfen.

Wird von unserem Hilfswerk nach genauer Abwägung Unterstützung gewährt, fließt diese an die Beratungsstelle. „Die leitet das Geld weiter und achtet auf die korrekte Verwendung“, sagt Hansen. In vielen Fällen gibt die Kartei nur einen Zuschuss, weil der Betroffene einen Eigenanteil leisten kann. Geht es um Möbel oder Hausrat, muss es nicht immer eine Neuanschaffung sein: „Wo möglich, setzen wir auf gebrauchte Artikel, etwa aus einem Sozialkaufhaus.“ Das strikte Reglement ändert nichts am Ziel, das das Hilfswerk seit 1965 verfolgt, und das die stellvertretende Kuratoriums-Vorsitzende Alexandra Holland in einem Satz auf den Punkt bringt: „Wir wollen Menschen aus unserer Heimat schnell und unbürokratisch unter die Arme greifen, damit sie mit Zuversicht in die Zukunft schauen können.“

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