Kugelschreiber-Mord: Prozess vertagt
Tödliche Schüsse aus einem Kugelschreiber auf ihren Mann soll eine 34-Jährige in Auftrag gegeben haben. jetzt steht sie vor gericht, doch der Porzess wurde erst einmal vertagt.
Würzburg (dpa/lby) - Der Prozess um die tödlichen Kopfschüsse auf einen Mann mit einem Schießkugelschreiber ist am Dienstag vom Landgericht Würzburg ausgesetzt worden.
Lediglich die Anklageschrift wurde verlesen. Danach soll die Angeklagte vor fast 13 Jahren den Mord an ihrem Ehemann in Auftrag gegeben haben. Die 34-Jährige wollte sich zu Prozessbeginn allerdings nicht ohne ihren Wahlverteidiger zu den Vorwürfen äußern. Da dieser jedoch verhindert war und der Frau nur ein Pflichtverteidiger zur Seite stand, soll der Prozess nun am 20. Juni fortgesetzt werden.
Dann will sich die Frau über die Hintergründe des Todes ihres Mannes im Jahr 1994 äußern. Bisher bestreitet sie die Anstiftung zum Mord. Der 28-Jährige war damals von drei jungen Männern mit einer als Kugelschreiber getarnten Schusswaffe getötet worden.
Die Täter im Alter von 17, 18 und 19 Jahren waren vor gut einem Jahr zu Jugendstrafen zwischen fünf und acht Jahren verurteilt worden. Sie hatten ihr Opfer in ein Würzburger Gewerbegebiet gelockt. Als der 28-Jährige im Auto eingeschlafen war, schossen sie ihn mit dem Kugelschreiber mehrfach in den Kopf. Da sie die Leiche mit einer Metallplatte beschwerten und im Main versenkten, wurde der Tote erst Monate später gefunden. Allerdings konnte die Leiche erst nach neun Jahren identifiziert werden, wodurch die Ermittler schließlich auf die Spur des Trios kamen.
Die Frau war zunächst ins Ausland geflüchtet. Sie erschien aber später zum Prozess gegen die Männer, weil ihr freies Geleit zugesichert worden war. Da sie jedoch bei ihrer Aussage vor Gericht nach Ansicht der Staatsanwaltschaft nicht die Wahrheit sagte, wurde sie festgenommen.
Laut Anklage waren die Eheleute aus Moldawien Ende 1994 zu Besuch bei Verwandten im Landkreis Würzburg. Den Ermittlungen zufolge hatte die Frau zu diesem Zeitpunkt eine Affäre mit einem der später verurteilten Männer. Der 28-Jährige, der seine Frau immer wieder misshandelt haben soll, habe schließlich davon erfahren. Deshalb soll die 34-Jährige das Trio gebeten haben, ihren Mann für damals rund 5000 D-Mark zu töten.
Die Diskussion ist geschlossen.