Mindelheim distanziert sich von Adolf Hitler
Im März 1933 wurde Adolf Hitler zum Ehrenbürger von Mindelheim ernannt. Nun hat sich der Stadtrat von dem damaligen Beschluss ausdrücklich distanziert.
Der Mindelheimer Stadtrat hat sich in aller Form von seinem früheren Ehrenbürger Adolf Hitler distanziert. In einem einstimmigen Beschluss 70 Jahre nach Kriegsende heißt es zur Begründung, Mindelheim wolle „auch in Zukunft alle Möglichkeiten wahrnehmen, sich für das friedliche Zusammenwirken aller Menschen in Europa und der ganzen Welt einzusetzen“.
Am 25. März 1933 hatte Mindelheim dem frisch gekürten Reichskanzler Adolf Hitler die Ehrenbürgerschaft angedient. Der Beschluss war einstimmig ausgefallen, wobei die Mindelheimer Sozialdemokraten nicht mitstimmen konnten. Sie waren von den Nazis bereits in Memmingen in Haft genommen worden.
Rechtlich war die Ehrenbürgerwürde mit dem Tod Hitlers im April 1945 erloschen. Moralisch sei es aber geboten, sich von Hitler und seinen Verbrechen deutlich zu distanzieren, sagte Bürgermeister Stephan Winter. Die Stadt habe sich in der Nachkriegszeit „von der nationalsozialistischen Verblendung deutlich distanziert und sich nachhaltig für Versöhnung und Völkerverständigung, für Frieden und Freiheit in Europa eingesetzt“.
Mindelheim gehörte zu den ersten vier bayerischen Kommunen, die eine Partnerschaft mit einer französischen Stadt pflegten. (jsto)
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