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Missbrauchsfälle in Eschenau
18.10.2007

Polizeipräsenz im gespaltenen Ort wird verstärkt

Foto: dpa

Nach neuen Missbrauchsvorwürfen werden die Risse in der Bewohnerschaftdes unterfränkischen Dorfs Eschenau immer tiefer. Selbst die Opferhilfsorganisation "Weißer Ring" sprach am Donnerstag von einer "sehr schwierigen Situation". Unterdessen verstärkte die Polizei ihre Präsenz in dem 200-Seelen-Ort.

Eschenau/München (dpa/lby) - Nach neuen Missbrauchsvorwürfen werden die Risse in der Bewohnerschaft des unterfränkischen Dorfs Eschenau immer tiefer. Selbst die Opferhilfsorganisation "Weißer Ring" sprach am Donnerstag von einer "sehr schwierigen Situation".

Die Polizei verstärkte unterdessen ihre Präsenz in dem 200-Seelen-Ort am Nordrand des Steigerwaldes. Mehrere Bewohner hätten der Polizei erklärt, sie würden sich in dem Ort nicht mehr sicher fühlen, sagte ein Polizeisprecher. Auch die Evangelische Landeskirche kündigte an, sich in den Konflikt einzuschalten.

Der Außenstellenleiter des "Weißen Rings" im Landkreis Haßberge, Helmut Will, sagte der Deutschen Presse-Agentur dpa, die in zwei Lager gespaltenen Bewohner seien nach dem Strafprozess von vergangener Woche so aufgewühlt, dass Bemühungen um eine Annäherung derzeit kaum möglich seien. Viele Eschenauer hätten gehofft, dass mit dem Urteil endlich Ruhe einkehren werde. "Nach dem Revisionsantrag fürchteten manche nun, dass alles wieder von vorne los geht".

Vor einer Woche hatte das Landgericht Bamberg einen 60 Jahre alten Eschenauer wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und versuchter Vergewaltigung zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Die meisten Missbrauchsfälle liegen mehrere Jahrzehnte zurück. Sie waren unter anderem von einer heute in den USA lebenden Frau aus Eschenau bei einem Heimatbesuch angezeigt worden. Einer der beiden Verdächtigen hatte sich daraufhin das Leben genommen.

Die Staatsanwaltschaft Bamberg hatte am vergangenen Montag wegen möglicher weiterer Missbrauchsfälle weitere Ermittlungen angekündigt. Details nannte ein Sprecher der Ermittlungsbehörde aber nicht.

Für Wirbel sorgte weiter ein Auftritt des Münchner Anwalts Heinz Veauthier am vergangenen Dienstag in Eschenau. Er vertritt die Witwe eines Verdächtigen. Der Landrat des Kreises Haßberge, Rudolf Handwerker (CSU), zeigte sich bestürzt darüber, "dass der Versuch unternommen wird, den Eindruck zu erwecken, die Missbrauchsvorwürfe seien haltlos und ein Angriff gegen das Dorf".

Nach dem Urteil stehe fest, dass es in Eschenau Missbrauchsfälle gegeben habe. Zugleich bedauerte der Landkreischef, dass die Ermittlungen der Justiz nach dem Selbstmord eines Verdächtigen eingestellt worden seien. "Augenscheinlich soll dieser Umstand für den Versuch genutzt werden, die Vorwürfe zu entkräften und die Täter als Opfer hinzustellen", betonte der Landrat.

Anwalt Veauthier bestritt dies in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) energisch. Er habe zu keinem Zeitpunkt Opfer diffamiert. Bei einer Versammlung im Gemeindesaal von Eschenau habe auch niemand dazu aufgerufen, die Opfer auszugrenzen oder zu bedrohen. "So etwas hätte ich mir auch verbeten", sagte der Jurist.

Zugleich warb der Anwalt um Verständnis für die Familie des seiner Erkenntnis nach zu Unrecht beschuldigten Eschenauers, der Selbstmord begangen hatte. Aus den ihm vorliegenden Ermittlungsakten lasse sich ein sexueller Missbrauch nicht ableiten. Dennoch werde die Familie weiterhin von Opfern des inzwischen verurteilten Eschenauers und von Medien als "Täterfamilie" gebrandmarkt. Die Familie erlebe seit Monaten ein "Trauma". Belastend sei für die Familie, dass die Justiz die Vorwürfe nach dem Selbstmord nicht weiter überprüft habe.

Die evangelische Landeskirche bedauerte derweil die Vermietung des Gemeindesaals für die privat organisierte Bürgerversammlung. "Es wäre besser gewesen, das wäre nicht passiert", sagte Landeskirchen-Sprecher Johannes Minkus. "Das Ziel, Brücken zu bauen, sei damit nicht erreicht worden. Stattdessen wurden neue Gräben aufgerissen." Zugleich kündigte Minkus für diesen Freitag eine Pressekonferenz der Landeskirche in der Region an.

Der Schwager eines der Opfer, Franz Beck, warf unterdessen der Gemeinde und dem Kreis Untätigkeit bei der Suche nach Lösungen vor. Er rufe seit Monaten nach einem runden Tisch. Doch weder der Bürgermeister der Gemeinde Knetzgau, zu der Eschenau gehört, noch der Kreis hätten reagiert. "Inzwischen sind die Meinungen beider Lager so betoniert, dass kaum Chancen für eine Versöhnung bestehen", bedauerte Beck. Dagegen verwies Landrat Handwerker in einer Erklärung darauf, zahlreiche Ehe-, Familien-, und Lebensberatungsstellen böten den Betroffenen im Ort ihre Hilfe an.

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