Vergessliche Chemielehrerin: Schulzentrum muss evakuiert werden
Im München musste am Mittwoch ein Schulzentrum evakuiert werden, weil eine Chemielehrerin vergessen hatte, eine Chemikalie zu neutralisieren.
Eine 39-jährige Chemielehrerin hatte am Dienstagabend in einer Münchner Schule mehrere Substanzen für Versuche gemischt. Laut Polizei entsorgte sie die entstandene Chemikalie in einem Reststoffbehältnis, in welchem bereits andere Restprodukte zur Entsorgung lagerten. Die Lehrerin vergaß, das hergestellte Gemisch zu neutralisieren und ging nach Hause.
Nachts fiel der 39-Jährigen ihr Versäumnis ein. Sie recherchierte, dass möglicherweise durch chemische Reaktion mit anderen Produkten im Reststoffbehältnis nun Silberfulminat, dass Silbersalz der Knallsäure, entstehen könnte. Dieses ist höchst explosionsgefährlich.
Wie die Polizei berichtet, ging sie deshalb am Mittwoch rund eine Stunde vor Schulbeginn zur Schule und überprüfte gemeinsam mit dem Hausmeister den Chemiesaal. Die von ihr hergestellte Substanz hatte sich farblich verändert. Daher rief die Lehrerin die Feuerwehr.
In einem Sicherheitsbereich von 500 Metern wurden das gesamte Schulgelände sowie zehn Einfamilienhäuser und eine Baustelle evakuiert. Alle Schüler, mit Ausnahme der Realschulabsolventen, die an diesem Tag Prüfung schrieben, durften nach Hause gehen. Die Prüflinge konnten ihre Matheprüfung zeitversetzt ablegen.
Die Technische Sondergruppe (TSG) des bayerischen Landeskriminalamtes konnte die Substanz verdünnen und in einen gefahrlosen Zustand bringen, bevor das Gemisch abtransportiert wurde. AZ
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