Im Untergrund: War das NSU-Trio noch in der Szene unterwegs?
Das NSU-Trio hat sich offenbar auch nach dem Abtauchen in den Untergrund noch recht offen in der rechten Szene bewegt. Dazu sind vor dem NSU-Prozess heute zwei Zeugen geladen.
Wieder einmal geht es im NSU-Prozess am heutigen Dienstagvormittag um das rechtsextreme Unterstützerumfeld des "Nationalsozialistischen Untergrunds". Als Zeugen werden zwei Männer aus Chemnitz aussagen, die zum Bekanntenkreis des Trios Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt gehört haben sollen.
NSU-Trio in Chemnitz unterwegs - Fahnder ignorierten Hinweise
Geladen wurden sie auf Antrag der Verteidiger des wegen Beihilfe angeklagten Ralf Wohlleben. Von einem der beiden erwarten die Verteidiger die Aussage, das NSU-Trio habe sich nach dem Abtauchen offen in der Chemnitzer Szene bewegt und Stammtische besucht. Sicherheitsbehörden hätten nicht systematisch nach dem Trio gefahndet und Hinweise ignoriert.
Rechtsradikaler Zeuge aus Chemnitzer Szene
Der Zeuge ist offenbar bis heute bekennender Rechtsradikaler. Auf seiner Facebook-Seite hat er ein Foto eingestellt, auf dem er vor dem Schriftzug "Saufen macht frei" posiert, der im Stil der berüchtigten Toreinfahrt in Auschwitz und dem Spruch "Arbeit macht frei" gestaltet ist. Die Bundesanwaltschaft wirft dem NSU zehn Morde und zwei Sprengstoffanschläge mit Dutzenden Verletzten vor. dpa/lby
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