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Familiendrama Brunner
13.07.2010

Nach Dominiks Tod: In einer Minute alles zerstört

Die Täter zeigten Reue.
Foto: gb

Oskar Brunner sitzt da, beobachtet, hört zu und versucht vor allem, Fassung zu bewahren. Der Vater von Dominik Brunner sitzt beim Prozessauftakt in München zwei jungen Männern gegenüber, die seine glückliche Welt in einer Minute zerstört haben.

Oskar Brunner sitzt da, beobachtet, hört zu und versucht vor allem, Fassung zu bewahren: Genau gegenüber dem 80-jährigen Vater von Dominik Brunner sitzen auf der Anklagebank des Münchner Landgerichts die zwei Jungen, die in einer Minute seine glückliche Welt zerstört haben. Markus S. und Sebastian L. fügten Brunners 50-jährigen Sohn am Münchner S-Bahnhof Solln so schwere Verletzungen zu, dass er starb.

Oskar Brunner will den gesamten Prozess als Nebenkläger verfolgen. Psychisch wie physisch gehe es Dominik Brunners Eltern seit der Tat am 12. September sehr schlecht, sagt die Anwältin der Familie. Im Prozess will sie nachweisen, dass Dominik Brunners Mutter Felicitas als Folge der Prügelattacke zum Pflegefall wurde - ein zweites Opfer, als wäre nicht der Tod ihres 50-jährigen Sohnes schon sinnlos genug gewesen.

Die zwei jungen Männer, die dem tapferen Oskar Brunner gegenübersitzen, sind verantwortlich für das ganze Familiendrama. Und dennoch könnten sie unscheinbarer nicht wirken: Markus, laut Anklage der deutlich brutalere, ist ein blasser und schmaler 19-Jähriger, am ersten Prozesstag schaut er fast durchgängig starr vor sich. Er sei ein "schüchterner Typ, teilweise sogar ängstlich", sagt sein Anwalt.

Laut Anklage nahm der angeblich schüchterne

Markus

vor der Prügelei einen Schlüsselbund in die Hand, damit seine Schläge stärker wirken. Als Brunner dann von den vielen Schlägen und Tritten bewusstlos am Boden lag, habe einer der vier von Brunner vor einem

Erpressungsversuch

der Angeklagten geschützten Teenager Brunners Leib schützend zur Seite ziehen wollen. Doch

Markus

trat vorher noch einmal voll mit dem Fuß auf den Kopf.

Der zweite Angeklagte, Sebastian, wirkt in seinem kurzärmeligen weißen Hemd, mit der modischen Jeans und den neuen Schuhen optisch frischer als Markus. Doch dem vor seiner Haft in einer betreuten Wohngemeinschaft lebenden Arbeitslosen ist anzumerken, dass er schon seit langem einen Tagesablauf mit Marihuana, Schnaps und Bier lebte - immer wieder stockt sein Redefluss, an vieles rund um den Tattag kann er sich nicht erinnern. Sebastian schlug selbst mehrmals auf Brunner ein, am Ende aber zog er Markus von dem am Boden liegenden Sterbenden weg. Warum, fragt Richter Reinhold Baier. "Das kam mir alles zu krass vor."

Dass es an diesem sonnigen Septembertag auf dem S-Bahnsteig in Solln vor den Augen der von Brunner geschützten Teenager so "krass" zuging, das wollen weder Markus noch Sebastian auf die eigene Kappe nehmen. Sie sehen den Auslöser dafür alleine bei Brunner: Weil der nach dem Aussteigen aus der S-Bahn in Boxerstellung gegangen sei und Markus sogar einen Faustschlag auf die Nase verpasste, hätten sie zurückgeschlagen, sagen die beiden Angeklagten unisono.

Für die Urteilsfindung in dem zunächst bis Ende Juli angesetzten Prozess wird der genaue Ablauf eine entscheidene Frage spielen. Denn die Staatsanwaltschaft wirft den Jungen Mord aus Rache vor, weil Brunner ihrem Erpressungsversuch in die Quere kam. Beide bestreiten dies und verweisen darauf, dass Brunner als Erster zuschlug. Außerdem macht Markus geltend, einen Blackout gehabt zu haben, weshalb er sich nicht mehr an seine Attacke erinnern könne.

Um herauszufinden, ob für die zwei Angeklagten tatsächlich ein möglicher erster Schlag Brunners oder Aussetzer strafmildernd wirken können, will Richter Baier 53 Zeugen und vier Gutachter hören. Immerhin zeigten die beiden geständigen Angeklagten am ersten Prozesstag deutlich Reue. "Mir tut der Tod des Herrn Brunner so unendlich leid, ich kann es nicht beschreiben", sagt Haupttäter Markus. Er werde sich die Tat selbst nie verzeihen können.

Doch auch die Reue der Angeklagten bringt die Welt des 80-Jährigen Oskar Brunner nicht wieder in Ordnung. Er hat bei der Prügel-Attake seinen einzigen Sohn verloren. Brunner vertraue darauf, dass "das Gericht für beide Angeklagten eine tat-, schuld- und erzieherisch angemessene Rechtsfolge finden" werde, hieß es zum Prozessauftakt in einer von Brunners Anwältin Annette von Stetten unterzeichneten Erklärung. Öffentlich geäußert hat sich Brunner während des Prozesses nicht. ( AZ)

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